Bochum-Weitmar. Eine langwierige Kanalbaumaßnahme in Bochum ist bald beendet. Doch die Bauarbeiten gehen direkt im Anschluss an anderer Stelle weiter.
Anwohner der Straße „An der Landwehr“ direkt neben der Hattinger Straße in Bochum-Weitmar mussten im vergangenen Jahr einiges aushalten. Nahezu die ganze Zeit über wurde zwischen Esso-Tankstelle und Aldi gebuddelt: Die Stadt erneuerte den Kanal, die Stadtwerke tauschten die Gas-, Strom-, und Wasserleitungen aus. In diesem Bereich sind Dreck, Lärm, lästige Umwege und langes Parkplatzsuchen nun bald vorbei. Die Baustelle aber bleibt, sie wandert nur ein wenig die Straße hoch. Denn der Kanalbau wird verlängert.
Bochum: Nächste Sperrung – Kanalbau geht in die Verlängerung
Die Arbeiten zwischen Hattinger Straße (Esso-Tankstelle) und der Ecke Friederikastraße/An der Landwehr sind bald abgeschlossen. Auf Höhe des Aldi wird die Baugrube gerade geschlossen und die Fahrbahn vorerst wieder notdürftig hergerichtet. „Jetzt müssen wir nur noch einen Schacht graben, um drei Hausanschlüsse herzustellen“, erklärt Rolf Hagemeier vom Tiefbauamt. Dies geschehe genau an der Einmündung Friederikastraße/An der Landwehr.
Für gute vier Wochen sei der Bereich dann voll gesperrt. Im Anschluss daran stünden dann noch die abschließenden Straßenarbeiten an. „Wir müssen ja alles wieder schick machen. Auch Bäume werden wieder gesetzt, damit hier nachher alles aussieht wie vorher.“ Für die Gehwege seien indes die Stadtwerke zuständig. Diese würden „in Abhängigkeit vom Straßenbau“ wieder hergestellt, teilt Unternehmenssprecherin Julia Masuch mit.
Wohl zum Ende der Ferien könne man die Straße „An der Landwehr“ zwischen Hattinger Straße und Friederikastraße wieder in beide Richtungen befahren, macht Hagemeier den Anwohnern Hoffnung, es bald überstanden zu haben. Seit Februar 2022 mussten sie mit einigen Unannehmlichkeiten klarkommen. Damals startete zunächst die Suche nach möglichen Blindgängern im Untergrund – unter Vollsperrung der Straße.
Im Anschluss arbeiteten Stadt und Stadtwerke parallel versetzt. „Deshalb haben viele wohl gedacht, die sind überall zugange und machen Dreck“, zeigt Hagemeier Verständnis für den Frust von so manchem Anwohner. Man habe aber sehr offen kommuniziert „und mit den Leuten vor Ort ganz viel geredet“, sagt Bauleiter Tim Richter. „Deshalb kamen wir mit allen hier gut klar.“
Die Kanalerneuerung zwischen Esso-Tankstelle und Aldi ist der erste Bauabschnitt. Der zweite – weiter die Landwehr hoch bis zur Kohlenstraße – sollte eigentlich erst in ein paar Jahren starten. Einen ersten Teilbereich nimmt sich die Stadt aber schon jetzt vor, direkt im Anschluss. Das habe sich angeboten, sagt Rolf Hagemeier.
Weil der Kanal auf den ersten 150 Metern ebenfalls unterirdisch vorgenommen werden kann und gegenüber der Einmündung Friederikastraße/An der Landwehr bereits eine Baugrube existiert, wird von dort nun einfach weitergemacht. Und dies laut Stadt auf Grundlage des bestehenden Vertrages mit der Baufirma, der im November 2021 fixiert worden sei. Heißt: Man spart sich die seither erfolgte Kostensteigerung (laut Stadt ca. 30 Prozent).
Auch interessant
Die Kanalarbeiten sollen im August starten und finden zwischen Haltestelle Friederikastraße und Hennigfeldstraße in geschlossener Bauweise statt. „Man sieht und hört uns also kaum“, sagt Rolf Hagemeier. Außer auf Höhe der beiden Baugruben am jeweiligen Ende der Baustelle.
Vollendet werde der zweite Bauabschnitt dann „so in zwei Jahren“, schätzt Hagemeier. Erst dann kämen auch die Hausanschlüsse. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen ihm zufolge rund 1,8 Millionen Euro, die für die nächsten 150 Meter als Vorgriff auf den zweiten Bauabschnitt etwa 700.000 Euro.
Auch interessant
Für die Zeit der rund vier Monate andauernden Arbeiten ist die Straße „An der Landwehr“ nur in Richtung Kohlenstraße befahrbar. Die Parkplätze bleiben während der Bauphase laut Stadt erhalten.
Kanal fast 100 Jahre alt
Kontrollen der Stadt Bochum hatten ergeben, dass der Kanal unter der Straße An der Landwehr zum Teil fast 100 Jahre alt ist, daher einige bauliche Mängel aufwies bzw. noch weiter aufweist und zudem auch nicht groß genug ist. Sie seien überlastet und müssten größer dimensioniert werden.
Im ersten Bauabschnitt habe man spezielle Stahldielen für die Zeit der Maßnahme eingebaut, um zum einen die Arbeiter, zum anderen aber auch die Gebäude zu schützen. „Die Kellerwände sind in diesem Bereich teilweise sehr dünn“, erklärt Rolf Hagemeier die Vorsichtsmaßnahme.