Bochum. Der Circus Verona ist zu Gast in Bochum – zum ersten Mal. Bei den Aufführungen stehen auch Tiere im Rampenlicht – das sorgt für Kritik.

Der Circus Verona gastiert seit dem 15. Juni auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße in Bochum. Obwohl Auftritte von Tieren in Zirkussen als umstritten gelten, hält der Familienbetrieb daran fest. Die Tierschutzorganisation Peta kritisiert das.

Tiere seien ein fester Bestandteil der Show, sagt Jessica Tränkler (27), Artistin beim Circus Verona, der nach eigenen Angaben in der siebten Generation existiert. Was den Circus Verona von anderen Zirkussen so unterscheidet sei die familiäre Atmosphäre und Nähe zu den Zuschauern und Zuschauerinnen. Mit „Tiere, Artisten, Sensation“ beschreibt sie die Show, welche für Zuschauer jeder Altersklasse geeignet sei. Von Kleinkindern bis hin zu älterem Publikum, für jeden sei etwas dabei.

Circus Verona in Bochum: „Unsere Tiere sind ein Teil der Familie“

Die Tiere seien vor allem bei den Kindern beliebt. Wenn die Kamele die Manege betreten, dann würden diese immer mit einem erstaunten Rufen aus dem Publikum begrüßt. Die Tiere seien ein Teil der Familie.

Das älteste der Tiere, eines der Ponys, sei nun schon seit 21 Jahren mit dabei. „Nun genießt es seinen Ruhestand“, sagte Jessica Tränkler. „Auch wenn es manchmal noch die Ohren aufstellt, wenn es die Aufführung hört.“ Zu den Tieren des Circus Verona gehören unter anderem Ponys, Pferde, Kamele, Lamas, Ziegen und auch Hunde.

Circus Verona gestalte seine Tierhaltung transparent

Jessica Tränkler zeigt sich überzeugt davon, dass es – wie in jedem Beruf – auch im Zirkus „schwarze Schafe“ gebe. Bei ihr gebe man sich Mühe, die Tierhaltung transparent zu gestalten. Die Tiere würden „natürliche Bewegungen“ üben, zum Beispiel das „Hinlegen auf Kommando (...) und viele verschiedene Sachen“.

Pro Aufführung hielten sich die Tiere im Schnitt vier bis zehn Minuten in der Manege auf, bevor sie sich ausruhen könnten. An manchen Tagen hätten die Tiere aber auch keine Lust auf eine Vorstellung. Dies sei vollkommen in Ordnung.

Wie jeder andere Zirkus werde auch der Circus Verona jede Woche unangemeldet kontrolliert, so Tränkler. Laut Stadt Bochum wurden diese Kontrollen durchgeführt und es seien keinerlei Verstöße gemeldet worden.

PETA: „Tradition rechtfertigt keine Tierquälerei.“

Die Tierschutz-Organisation Peta positioniert sich deutlich gegen Tiere im Zirkus. Dressur könne trotz aller Vorsicht nur unter „Gewalt und Zwang“ erreicht werden. Die Haltung, der Transport und auch die Dressur der Tiere führe laut Yvonne Würz, Aktivistin und Biologin von PETA, zu Verhaltensstörungen bei den Tieren.

Auch beklagt Peta, dass die Richtlinien zur Haltung der Tiere in Zirkussen oftmals niedriger seien als im Zoo. Hinzu komme der dauerhafte Transport der Tiere in engen Wagen, welcher die Tiere unter eine enorme Belastung stelle.

Noch bis zum 25. Juni ist der Zirkus in der Stadt. Aufführungen finden noch am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils um 16 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr statt. Die Karten sind ab 11 Euro für Erwachsene und 9 Euro für Kinder erhältlich. Am Donnerstag, 22., und Freitag, 23. Juni, bekommen Erwachsene die Karten zu Kinderpreisen. Die Karten können unter 0163 5106221 gekauft werden. Informationen über die Vorführungen sowie Reservierungen: oder 0163 5106221.