Bochum. Erlebnislauf führt durch 23 Stationen. Mit dabei waren: Union-Kino, Rathaus und Musikforum – Überraschungen sorgen für beste Laune.

Schon bei dem Start an der VfL-Geschäftsstelle am Ruhrstadion war die Stimmung grandios. "Bochum, ich komm aus dir ..." – die Stadt-Hymne und die mega-motivierte Menschenmenge sorgten für ein erstes Kribbeln im Bauch. Denn alle waren gekommen, um am Sonntagmorgen beim "Urban Run" Bochum zu erleben. Rund 1700 Menschen wurden ab neun Uhr in circa 30-Personen-Gruppen im Minutentakt auf die Strecke geschickt, sodass nach etwa einer Stunde alle unterwegs waren.
Beim Urban Run der Agentur Behrends Marketing steht das Erlebnis an erster Stelle. Sportlich geht es außer ums Mitmachen um gar nichts. Es gibt keine Zeiten und keine Sieger. "Ich versuche gerade, sportlich zu sein. Meine Motivation ist, dass das hier mein Verein ist und ich hier groß geworden bin", ließ Jörg Jäger (47) wissen, der sonst sportlich gesehen beim Fußball als Trainer am Spielfeldrand steht.
Zur fitten Fraktion gehörte Barbara Krause (58) aus Dortmund, die gemeinsam mit ihren Söhnen Leon (27) und Luca (29) an den Start ging. "Wir sind in Dortmund schon zweimal mitgelaufen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht: das Laufen in Verbindung mit Sehenswürdigkeiten – ganz ohne Stress und Druck", sagte sie, die sonst schon mal einen Halbmarathon läuft. "Bei ernsthaften Läufen wäre ich raus, aber hier kann ich mitmachen, wenn wir zwischendurch mal walken oder Pause machen können", sagte Luca.

Läufer und Läuferinnen machten viele Selfies im Kunstmuseum Bochum

Wer sich den Streckenverlauf des Urban Run anschaute, war schon vorher baff. Der Erlebnislauf führte über circa zehn Kilometer durch 23 Stationen – die teils abenteuerlich klingen. Denn der Gedanke, dass rund 1700 Menschen innerhalb von etwa einer Stunde ein Kino oder das Kunstmuseum Bochum durchkreuzen, ist schon etwas heikel. "Ein bisschen Schnappatmung habe ich schon", scherzte Kerstin Kuklinski vom Team des Kunstmuseums, die den Läufern am Eingang freundlich den Weg in die erste Etage wies. "Ich interessiere mich doch gar nicht für Kunst", rief ein Sportler, bevor er mit der Welle seiner Gruppe hineingetrieben wurde in die hellen Räume. Die großformatigen Gemälde der aktuellen Ausstellung von Karina Bisch und Nicolas Chardon dienten sehr vielen als perfekte Selfie-Kulisse. Für das Selfie vor dem Favorit gab es dann sogar einen Gutschein für den nächsten Besuch im Kunstmuseum.

Herzlicher Empfang im Altenpflegeheim begeisterte die Läufer ganz besonders

Im Rathaus feuerten Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Sport- und Kulturdezernent Dietmar Dieckmann die Läufer und Läuferinnen gemeinsam mit VfL-Cheerleadern an. Auch hier wurden fleißig Selfies mit dem OB gemacht.
Ein echtes Streckenhighlight war für einige Läufer gleich die erste Station. Der Empfang im Altenpflegeheim Katharina-von-Bora-Haus muss phänomenal gewesen sein. "Die haben sich so gefreut, das war Musik und super Stimmung", rief eine Läuferin und weitere bestätigten diesen Eindruck.
Doch auch im weiteren Verlauf warteten prima Überraschungen auf die Stadtläufer. Im Bermuda-Dreieck schenkte die Gastronomie Three Sixty kleine Fiege-Pils wahlweise mit oder ohne Alkohol aus. Im Union-Kino ein paar Häuser weiter ging es durch Kino vier, wo eine Zusammenschnitt verschiedener Laufszenen aus Filmen und ein kleiner Popcorn-Becher für fröhliche Gesichter sorgten. Fröhlichkeit war generell überall spürbar. "Es ist einfach toll, es ist eine lockere, entspannte Stimmung, eine super Sache!", sagte der Bochumer Fabian Franke (57).

Gesamter Streckenverlauf führte durch große und kleinere Räume der Stadt