Bochum. Trotz einschlägiger Vorstrafe ist ein Familienvater (33) zwei weitere Male betrunken mit dem Auto gefahren und hat einen Unfall gebaut. Und dies, obwohl ihm zwischenzeitlich der Führerschein abgenommen worden war. Das brachte ihm am Donnerstag eine Haftstrafe auf Bewährung ein.

Fast täglich sitzen Alkoholsünder in Bochum auf der Anklagebank - nicht aber so hartnäckige wie dieser 33-jährige Mann am Donnerstag. Der zweifache Familienvater, der von Hartz IV lebt, war schon einmal 2006 wegen Alkohols am Steuer verurteilt worden. Das hatte ihn aber nicht abgeschreckt.

Denn am 27. August 2009 stieg er erneut betrunken ins Auto und fuhr über die Bochumer Straße - mit rund 2,3 Promille im Blut. Als die Polizei ihn dabei erwischte und ihm den Führerschein wegnahm, dauerte es nur drei Wochen, bis er erneut völlig benebelt sein Auto steuerte. Diesmal wurde er mit 2,84 Promille auf der Marienstraße in Wattenscheid gepackt. Da hatte er sogar einen Unfall mit einem anderen Auto gebaut. Außerdem fuhr er gegen einen Baum. Schaden: 4000 €. Was den Baum betraf, wollte er den Schaden bagatellisieren. Die Richterin hatte aber ein gesünderes Werteverständnis: „Auch ein Baum ist sehr viel wert bei uns.” Und: „Sie haben einen Blutalkohol gehabt, der für drei ausgereicht hätte.”

Führerschein lange weg

Die Strafe: Sechs Monate Haft auf Bewährung und 100 Sozialstunden. Zudem muss er weitere zwölf Monate auf den Führerschein verzichten. Er muss auch zum „Idiotentest”.

"Das war alles zuviel für mich"

Als Grund für die Trinkerei führte der Angeklagte Ärger in der Familie an. „Das war alles zuviel für mich.” Das ließ der Staatsanwalt aber nicht gelten. Schließlich: „Jeder, den man fragt, hat irgendwelche Probleme.” Sehr engagiert führte er dem 33-Jährigen vor Augen, wie lebensgefährlich solche Alkoholfahrten sind. Er solle sich vorstellen, seine Kinder gingen über die Straße und jemand würde sie „über den Haufen fahren”, weil er nicht rechtzeitig reagiere.