Bochum-Wiemelhausen. Ein altes Maschinenhaus soll erhalten bleiben. Das fordern nicht nur Bürger, sondern jetzt auch die Politik. Sie nimmt die Stadt in die Pflicht.
Ein historisches Haus am Ahornweg in Bochum-Wiemelhausen ist bald Geschichte, der Abriss steht unmittelbar bevor. Einem anderen alten Gemäuer, nur ein paar Straßen entfernt, soll dieses Schicksal erspart bleiben. Zuletzt meldeten sich einige Anwohner zu Wort, die den Erhalt des früheren Maschinenhauses am Eichenweg 33 fordern. Das tut jetzt auch die Politik, die dabei vor allem die Stadt in die Pflicht nimmt.
Denkmal-Erhalt: Druck auf die Stadt Bochum nimmt zu
Auf Initiative der Fraktionen von SPD und Grünen wurde von der Bezirksvertretung Süd in ihrer Sitzung am Dienstag, 9. Mai, einstimmig ein entsprechender Antrag verabschiedet. „Die Stadt Bochum muss schnellstens sicherstellen, dass die Bausubstanz erhalten bleiben kann“, heißt es darin. Aus Sicht der beiden Parteien verzögere der Eigentümer des Denkmals „eine Sicherstellung der Bausubstanz seit Jahren“. Die Bauverwaltung müsse deshalb schnellstens dafür sorgen, dass das Denkmal erhalten werden kann. In Wiemelhausen/Brenschede gebe es kaum Denkmäler aus dieser Zeit – nur den Malakowturm an der Markstraße.
Mit diesem Antrag wollen die Bezirksvertreter an dieser Stelle verhindern, was mit alten Kötterhaus am Ahornweg passiert ist. Dieses wird in Kürze abgerissen. Vier Einfamilienhäuser plus Garagen sind dort vorgesehen.
Zwar hatte die Stadt das Gebäude durchaus als erhaltenswert eingestuft. Gleichwohl fehlte die denkmalschutzrechtliche Handhabe, um ein Veto gegen den Abriss einzulegen. Leider seien die Veränderungen in den Innenräumen so gravierend gewesen, dass die Kriterien des Denkmalschutzes nicht erfüllt worden seien und es daher nicht zu einem Eintrag in die Denkmalliste gereicht habe, hieß es erklärend aus dem Rathaus. In den 80er-Jahren sei das Haus durch einen „großflächigen Anbau auf der Rückseite“ erweitert und auch im Innern „maßgeblich verändert“ worden.
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Beim ehemaligen Maschinenhaus des Schachts Anna am Eichenweg 33 verhält sich die Sache etwas anders. Dieses steht nämlich unter Denkmalschutz. „Das Haus ist seit Jahren nicht mehr bewohnt und verfällt zusehens“, kritisieren SPD und Grüne jedoch. „Es darf nicht der Zustand eintreten, dass die Bausubstanz so angegriffen wird, dass eine Erhaltung des Denkmals nicht mehr möglich ist.“ Dem Eigentümer müsse deutlich gemacht werden, dass er die Verantwortung für den Erhalt des Bauwerks trage. „Wenn er dieser Verantwortung nicht nachkommt, muss die Stadt Rechtsmittel einlegen und finanzielle Auflagen erteilen.“
Stadt: Eigentümer muss Gebäude instandhalten
Aus dem Rathaus hieß es zuletzt, man stehe in Kontakt mit dem Eigentümer des alten Maschinenhauses am Eichenweg 33. Der Verwaltung zufolge sei vorgesehen, das Gebäude „für eigene Wohnzwecke selbst zu sanieren und umzubauen“.
Die Stadt stellt klar, dass man als Besitzer eines Denkmals dieses auch instandhalten müsse. Sollte dies nicht passieren, werde man „mit entsprechenden rechtlichen Mitteln die Instandsetzung des Maschinenhauses fordern“.
Ein Handeln fordern auch Anwohner wie Klaus Eickhoff. Er hatte sich in der Bezirksvertretung zu Wort gemeldet und seine Sorge geäußert, dass die Stadt bewusst inaktiv bleibe und warte, bis das Haus zusammenfällt, damit etwas Neues geschaffen werden könne. So, wie es auch beim Kötterhaus passiert sei.
In der daraus resultierenden hitzigen Diskussion stellten die Bezirksvertreter noch einmal klar, dass man im Verbund mit der Verwaltung alles versucht habe, um das Kötterhaus zu erhalten. „Vor zwei Jahren schon haben wir uns das Haus angesehen. Da war klar ersichtlich, dass einzig die Fassade erhaltenswert wäre“, so Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD).
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In Sachen Maschinenhaus soll es nun anders laufen. „Wir hoffen da jetzt auf eine Stellungnahme der Verwaltung und eine entsprechende Beschlussvorlage“, sagt Clara Padberg von den Grünen, die verspricht: „Wir werden die Verwaltung in die Bezirksvertretung einzuladen, um kritische Fragen zu stellen.“