Bochum. Stephanie Pfänder von der Ruhr-Uni Bochum forscht seit Jahren zu Corona-Viren – nicht erst seit der Pandemie-Beginn. Nun erhält sie einen Preis.

Stephanie Pfänder von der Ruhr-Universität in Bochum forscht seit Jahren an Coronaviren; mit dem Ausbruch der Pandemie hat ihre Arbeit 2020 ungeahnte Aufmerksamkeit gewonnen. Mit vielen Arbeiten haben sie und ihr Team dazu beigetragen, das neue Virus genauer kennen und einschätzen zu lernen. Nun wurde die Forscherin aus der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie mit dem Loeffler-Frosch-Preis der Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet.

Pfänder versucht, die komplexen Zusammenhänge im Körper zu entschlüsseln, die eine Infektion verhindern können. So konnte sie bereits 2020 zeigen, dass bestimmte körpereigene Proteine Coronaviren daran hindern, eine Infektion auszulösen.

Bochumer Forscherin befasst sich mit Corona: Grundlagen für neue Behandlungen

Die Abwehr der Viren durch sogenannte Interferone als erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Infektionen stand auch im Mittelpunkt einer weiteren Studie, die zeigte, wie das angeborene Immunsystem Sars-Cov-2 besser bewältigt. „Die Arbeit erhellte nicht nur die Grundlagen der körpereigenen Immunabwehr gegen das Virus, sondern legt zudem die Grundlage für neue Behandlungsmöglichkeiten bei Risikopatienten während der Frühphase einer Infektion“, heißt es von der RUB.

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Neben der Untersuchung der körpereigenen Verteidigungslinien arbeitet das Team unter anderem auch an den genauen Mechanismen, die eine Virusinfektion überhaupt erst ermöglichen. So konnten die Forschenden zeigen, dass Coronaviren bestimmte zelluläre Proteine benötigen, um sich erfolgreich in den Zellen zu vermehren.

Zur Auszeichnung: Mit dem Loeffler-Frosch-Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter 40 Jahren ausgezeichnet, die noch keine Lebenszeitprofessur innehaben. Grundlage der Bewertung sind eine oder mehrere Publikationen, die innerhalb der letzten Jahre veröffentlicht wurden oder zur Publikation akzeptiert worden sind.