Bochum-Linden. Nach den Rodungsarbeiten sind jetzt die vorbereitenden Arbeiten für Neubau der Freiwilligen Feuerwehr Bochum-Linden gestartet. Was geplant ist.
Was ist denn hier los? Das fragen sich Anwohner und Passanten, als kürzlich das Grün fiel auf dem Gelände an der Lindener Straße 109. Und jetzt auch Baugeräte im Einsatz sind. Dort entsteht der Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Bochum-Linden.
Feuerwehr-Neubau in Bochum an der Lindener Straße 109
Und genau die hatte Ende Februar in Eigenleistung dafür gesorgt, dass das Grün in der gesetzlich erlaubten Fällperiode entfernt wurde, damit dort rechtzeitig die Arbeiten für den Neubau starten können - als Ersatz für die alte, marode Unterkunft. „Das passierte im Rahmen des Übungs- und Ausbildungsprogramms“, so Einheitsleiter Tim Hausmann von der Feuerwehr Linden. Und auch Bochums Feuerwehrchef Simon Heußen betont, dass dort dann „im Sommer die Neubauarbeiten starten, um zügig das neue Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Linden zu errichten, auf das wir ja schon lange warten. Jetzt laufen die vorbereitenden Maßnahmen“.
Auch interessant
Millionen-Projekt in Bochum-Linden
Die Pläne für das Millionen-Projekt liegen schon lange vor und wurden auch politisch abgesegnet. Die Gremien haben Ende 2022 den Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Linden endgültig auf den Weg gebracht: Das neue Gerätehaus und die Rettungswache sollen am Standort Lindener Straße 109 entstehen. Dazu gehört auch die Gestaltung der Außenanlagen. Die Stadt Bochum rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von rund 11,5 Millionen Euro.
Rohbauarbeiten ab Juli in Bochum-Linden
„Wir haben den Bauantrag gestellt und warten auf die Baugenehmigung. Geplanter Zeitraum für die Ausführung Rohbau (Erdbau und Bodenplatte) ist vom 10. Juli bis 25. August“, so Stadtsprecherin Charlotte Meitler. Die Grundsteinlegung sei für Ende August/September geplant.
Bochum: Kosten sind gestiegen
Vor zwei Jahren lag die Kostenschätzung noch bei 5,4 Millionen Euro, 2021 dann bei 7,5 Millionen Euro. Die Kostensteigerung begründet die Stadt auch mit den Anforderungen für den Klimaschutz. So sind zusätzlich geplant: eine Photovoltaikanlage mit Maximalbelegung der Dachfläche, ein Gründach und ein Batteriespeicher der Photovoltaikanlage.
Erdsonden für die Sole-Wasser-Wärmepumpe sind erforderlich (dafür laufen derzeit die Arbeiten), ebenso die Technik für den Betrieb von Elektro-Einsatzfahrzeugen in den Fahrzeughallen. Das bedeutete Mehrkosten in Höhe einer halben Million Euro. Zudem empfiehlt der Gutachter aufgrund der Marktlage, eine Kostensteigerung von mehr als 20 Prozent mit einzukalkulieren.
Der Stadtrat hatte 2019 zunächst den Teilneubau sowie die Sanierung und Weiternutzung des alten Turmgebäudes beschlossen, sofern die Kosten dies zuließen. Doch Mitte 2021 stand dann fest, dass das marode Turmgebäude nicht zu halten ist, die Schäden sind weitaus größer als befürchtet. Deshalb also der Neubau.
Auch interessant
Gutachten: Feuerwehr-Neubau in Bochum nötig
Die Planung umfasst das Feuerwehrhaus mit drei Fahrzeugstellplätzen und direkt angeschlossenen Sozial- und Sanitärräumen, Schulungsräumen für die Löscheinheit und die Jugendfeuerwehr sowie Parkplätze im Außenbereich. Die Firma Forplan ermittelte im Juni 2020 in ihrem Gutachten, dass für die stadtweite Notfallrettung ein weiterer Rettungswagen im Versorgungsbereich Südwest zum Erreichen des geplanten Schutzzieles notwendig sei.
Altbau in Bochum-Linden ist marode
Das denkmalgeschützte alte Gebäude an der Lindener Straße 147 (Baujahr 1908) gehört der VBW; Mieter war die Stadt Bochum. Das Turmgebäude ist marode. Mehrere Gutachten ergaben: Eine Renovierung lohnt nicht mehr. Die tragenden Holzkonstruktionen des Daches, der Decken, Wände und Böden sind laut Stadt in großen Teilen durch holzzerstörende Pilze (u. a. Hausschwamm und Braunfäule) massiv geschädigt. Das Feuerwehrhaus im Turmgebäude entspricht ohnehin nicht dem heutigen Stand der Technik und den Unfallverhütungsvorschriften.