Bochum-Steinkuhl. Anwohner in Bochum-Steinkuhl waren überrascht, als Bauarbeiter für Glasfaserarbeiten vor der Tür gestanden haben. Gab es ein Missverständnis?
Etwas überrascht waren diverse Anwohner in Bochum-Steinkuhl, als vergangenen Mittwoch plötzlich Bauarbeiter an ihrer Tür klingelten. Diese sollten im Auftrag der Glasfaser Ruhr Hausanschlüsse legen. Nur schienen die Anwohner von dem geplanten Installationstermin der Hausanschlüsse nichts gewusst zu haben.
Bochum-Steinkuhl: Anwohnerin an der Tür überrascht
„Ich saß gerade im Arbeitszimmer, als es plötzlich an der Tür klingelt und ein Bauarbeiter in meinen Keller wollte“, sagt Gabriele Mohnhaupt. Sie wohnt in Steinkuhl und wurde von einem Bauarbeiter an der Tür überrascht „Uns wurde gesagt, wir würden im Vorfeld informiert. Das ist offensichtlich nicht passiert“, sagt die Anwohnerin. In ihrem Fall hätte der Bauarbeiter gerne zwecks nötiger Bohrungen für die Kabelverlegung in den Keller schauen wollen.
Etwas verwirrt, bat sie den Bauarbeiter ihr zumindest etwas Schriftliches geben zu können, um die Arbeiten auch dokumentieren zu können. Bekommen habe sie aber nur einen handschriftlich geschriebenen Zettel ohne Stempel oder Unternehmensverweis. Den Anschluss wurde zwar anschließend gelegt, aber es ärgere sie, dass sie ihre Pflanzen nicht mehr retten konnte. Im Zuge der Arbeiten wurde nämlich auch ihr Vorgarten angefasst und die Blumen mussten kurzerhand weg.
Glasfaser: Ehepaar aus Bochum-Steinkuhl hat schon Leerrohre im Haus
Damit geht es ihr wie einigen anderen in Steinkuhl. Gabriele Mohnhaupt berichtet von Freunden ein paar Straßen weiter, die ähnliches erlebt haben. Das befreundete Ehepaar aus Steinkuhl (Namen der Redaktion bekannt) sah sich auch plötzlich mit Bauarbeitern vor der Tür konfrontiert. „Eigentlich hieß es, wir sollten eine Woche vor Erscheinen eine Ankündigung bekommen“, sagt einer der beiden Eheleute.
Auch hier blieb sie aus. Bohrungen am Haus wollte das Ehepaar aus zwei Gründen aber nicht. Der erste Grund sind schon vorhandene Leerrohre im Haus. Die hätten sich für die Kabel geeignet. Der zweite Grund ist deutlich brisanter. Im Januar gab es eine große Hausexplosion in Linden, als bei Bohrungen eine Gasleitung getroffen wurde. Das Risiko bei einer ähnlichen Bohrung, auch ein solches Schicksal zu erleiden, will das Ehepaar nicht eingehen.
Glasfaser Ruhr sieht kein Missverständnis vorliegen
Also ist die Sache ein Missverständnis? Glasfaser Ruhr verneint das aus ihrer Sicht. „Im Regelfall sollen spätestens zwei Wochen vor Beginn der eigentlichen Bauarbeiten die Anwohner durch den Generalunternehmer informiert werden. Wer das im Einzelnen tue, bleibt dem Generalunternehmen selbst überlassen“, sagt Pressesprecher Bernd Lehwald. Laut Glasfaser Ruhr könne das auch schon mal recht kurzfristig passieren. Auch in diesem Fall soll das geschehen sein.
Darüber hinaus wäre es in den Fällen in Steinkuhl vor Ort um Terminvereinbarungen für Hausanschlüsse gegangen. Gelegt wurden einige Hausanschlüssen jetzt aber schon. Hinzu kommt, dass Glasfaser Ruhr nach der Explosion in Linden die Frequenz ihrer Kontrollen verstärken und die verpartnerten Unternehmen um erhöhte Vorsicht und Sorgfalt bei Tiefbauarbeiten bitten will.
Auch im benachbarten Stadtteil Stiepel hat der Glasfaserausbau begonnen. An einigen Straßen werden dort seit kurzem auch Maßnahmen für die Glasfaserverlegung vorgenommen. Rund 185 Millionen Euro will Glasfaser Ruhr in den Ausbau in Bochum stecken.