Bochum. Der USB hat die Verteilung der Gelben Säcke in Bochum neu geregelt. 40.000 Haushalte sind betroffen. Was jetzt für die Bürger gilt.
Haushalte, die vom USB seit Jahresbeginn keine Gelben Säcke erhalten haben, können noch in den nächsten Wochen eine Nachlieferung veranlassen. Das teilt der Umweltbetrieb mit, nachdem die Neuregelung für einiges Durcheinander gesorgt hat.
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40.000 Haushalte in Bochum nutzen für ihren Verpackungsmüll die Gelben Säcke (zum Vergleich: Stadtweit gibt es 50.000 Gelbe Tonnen). Sie erhielten bisher von der Rau GmbH als USB-Tochter jährlich frei Haus zwei Rollen mit jeweils 13 Säcken. Nachschub gab es jederzeit auf den sechs Wertstoffhöfen an der Havkenscheider Straße, Schattbachstraße, Blücherstraße, Am Sattelgut, In der Provitze und an der Brandwacht sowie in den städtischen Bürgerbüros.
Gelbe Säcke in Bochum: Ausgabe in den Bürgerbüros entfällt
„Wir beobachten immer wieder, dass die Gelbe Säcke zweckentfremdet werden, etwa für Grünschnitt. Das wollen wir ändern und die Anzahl der ausgegebenen Säcke der Umwelt und Kosten wegen auf das tatsächlich benötigte Maß beschränken“, erklärt USB-Sprecher Jörn Denhard.
Seit Januar 2023 gilt:
– Jeder Haushalt wird weiterhin kostenlos mit zwei Rollen beliefert, nun aber mit jeweils 20 Säcken.
– Dafür entfällt die Ausgabe in den Bürgerbüros.
– Zusätzliche Säcke gibt es künftig nur noch auf den Wertstoffhöfen und in der USB-Zentrale an der Hanielstraße 1 – das allerdings erst wieder ab Juli.
– Dabei kündigt der Umweltbetrieb eine Prüfung an. „Haushalte, die eine Wertstofftonne nutzen, sind automatisch für die Nutzung von Säcken gesperrt“, heißt es.
Servicenummer des USB für Nachlieferung wählen
Die reguläre Verteilung der Gelben Säcke befindet sich laut USB „auf der Zielgeraden“. Die erbetenen Nachlieferungen laufen. Wer bisher leer ausging, kann weiterhin die Servicenummer 0800 333 62 88 anrufen. Eine Frist gibt es nicht.
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Spätestens bis Ende März sollen alle 40.000 Haushalte über die Grundausstattung an Gelben Säcken verfügen. Dann wird der USB 1,6 Millionen Säcke ausgegeben haben – 600.000 mehr als in den vergangenen Jahren, „die jedoch an die Bürgerinnen und Bürger, die sie wirklich dafür brauchen, um ihre Abfälle aus Plastik oder Metall haushaltsnah zu entsorgen“, betont Jörn Denhard.
WAZ-Leser warnt: Wertstoffe landen im Restmüll
WAZ-Leser Volker Scheithauer indes befürchtet, dass die Bürgernähe auf der Strecke bleibt. Kürzlich hat er im Bürgerbüro im Rathaus und auf der Deponie in Kornharpen vergeblich versucht, neue Säcke abzuholen. In einem Brief an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) warnt er davor, die Wertstoffsäcke nicht mehr dauerhaft bereitzustellen: „Wie, meinen Sie, wird sich der normale Bürger verhalten, wenn er nicht mehr an Gelbe Säcke kommt? Nicht ganz unwahrscheinlich landet alles im Restmüll.“