Bochum. Ein Mädchen und drei Jungen mussten am Montagabend auf einem Hochsitz im Bochumer Ortsteil Querenburg angeblich vor Wildschweinen gerettet werden.
Wie die Polizei berichtet, hatten die Kinder im Alter von 11, 12, 13 und 14 Jahren gegen 19 Uhr von einem Handy die Wache angerufen: Aus Furcht vor Wildschweinen hätten sie sich auf einen Hochsitz geflüchtet, sagten sie. Die Tiere seien noch in der Nähe, deshalb würden sie sich nicht wieder herunter trauen. Weil die Polizei zunächst nicht wusste, wo genau das Drama stattfand, unterhielt sich ein Polizeibeamter der Leitstelle per Dauergespräch mit einem der Jungen. Auf diesem Wege konnten die Beamten mit mehreren Streifenwagen zum ungefähren Standort der Kinder gelotst werden - ein Waldstück in der Nähe der Kläranlage an der Lise-Meitner-Allee, zwischen dem Technischen Zentrum der Ruhr-Uni und der A 43.
Keine Spur von den Tieren
Als die Kinder das Blaulicht erblickten, riefen sie so laut, dass die Polizisten den Hochsitz schnell entdeckten. Die Kinder kletterten unverletzt die Stufen hinunter. Rund drei Viertelstunden hatten die Kinder dort oben ausgeharrt. Die Polizei: „Überglücklich begaben sich die Kinder nach Hause.”
Wildschweine konnten von der Beamten allerdings nicht entdeckt werden. Trotzdem nimmt die Polizei die Angaben der Kinder "sehr ernst". Polizeisprecher Frank Plewka sagte am Dienstag zur WAZ: "Man kann davon ausgehen, dass die Kinder etwas gesehen haben, das wie ein Wildschwein aussah oder wirklich eines war. Sie haben richtig reagiert, indem sie einen Hochsitz aufsuchten." Wildschweine könnten unter Umständen aggressiv sein, vor allem wenn sie Hunger hätten.
Wie Stadtsprecherin Barbara Gottschlich aber unter Berufung auf den zuständigen Jagdpächter zur WAZ sagte, seien in ganz Bochum keine freilaufenden Wildschweine bekannt. Der Hochsitz an der Ruhr-Uni diene der Beobachtung und dem Abschuss von Rehen. In dieser Gegend gebe es auch Füchse, Kaninchen, Fasane und Hasen.