Bochum-Süd. Das Sanieren der Brücken entlang der Universitätsstraße in Bochum dauert wesentlich länger als geplant. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Dass die Sanierungsarbeiten an den Brücken entlang der Universitätsstraße in Bochum zwischen Autobahnzubringer Querenburg (A 43) und A 448 viele Jahre dauern würden, war von Anfang an klar. Aber schon jetzt steht fest, dass Autofahrer noch viel länger mit Unannehmlichkeiten zu rechnen haben. 2026/27 hieß es anfangs, jetzt liegt die Prognose schon bei 2028, wahrscheinlich sogar darüber hinaus. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Unistraße Bochum: Brückensanierungen dauern deutlich länger

Rückblick: 2018 wurden bei Routinekontrollen an den Brücken der Unistraße über Schattbachstraße und Hustadtring Schäden an den äußeren Begrenzungen, den so genannten Brückenkappen, festgestellt. Diese sollen die Autofahrer davor schützen, bei einem Unfall von der Straße abzukommen und je nach Ort tief zu stürzen. „Diese Schutzvorrichtungen waren jedoch nicht richtig verankert“, erklärt Ulrich Versen, Brückenbau-Experte der Stadt Bochum.

Auch interessant

In einer Sofort-Maßnahme wurde auf der Unistraße das Tempo von 70 auf 50 reduziert. Nach Untersuchung weiterer Brücke entschied die Stadt, auch diese und alle anderen in dem betreffenden Abschnitt zu sanieren und mit neuen, sichereren Brückenkappen zu versehen.

Diese seitlichen Absicherungen der Brücken auf der Universitätsstraße in Bochum müssen erneuert werden.
Diese seitlichen Absicherungen der Brücken auf der Universitätsstraße in Bochum müssen erneuert werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Begonnen wurde dort, wo der Schaden aufgefallen war: An den Brücken Schattbachstraße und Hustadtring. Dort erneuerte die Stadt zusätzlich auch die Fahrbahn-Brücke-Übergänge, weil an denen bei den Arbeiten ebenfalls Mängel festgestellt worden waren. „Das machen wir bei den weiteren Baumaßnahmen jetzt immer mit“, verrät Versen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die ersten Brücken sind inzwischen fertig. Was viele Autofahrer daran gemerkt haben werden, dass sie in Richtung Langendreer zwischen Ruhr-Universität und Autobahnkreuz wieder 70 fahren dürfen. Auch auf der Seite gegenüber liegt die Stadt mit den Arbeiten in den letzten Zügen. Noch wird hier die Fahrbahn von drei Spuren auf eine verengt, gilt im Baustellenbereich Tempo 40. „Im ersten Quartal 2023 wollen wir auch hier fertig sein“, kündigt Ulrich Versen an.

Die Brückensanierung im unteren Teil der Universitätsstraße in Bochum in Fahrtrichtung Ruhr-Universität soll bald fertig sein.
Die Brückensanierung im unteren Teil der Universitätsstraße in Bochum in Fahrtrichtung Ruhr-Universität soll bald fertig sein. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Doch dann geht es direkt oberhalb weiter. Als Nächstes stehen nämlich die Brücken an der U 35-Haltestelle Gesundheitscampus (Max-Imdahl-Straße) an. Zum Sommer hin soll es dort losgehen. „Die Arbeiten an sich sind einfach“ erklärt Versen. Schwierig seien die Rahmenbedingungen, an der Max-Imdahl-Straße etwa die Haltestelle der U 35. Da gelte es viele Dinge zu berücksichtigen.

Aktuelle Fotos von den Arbeiten an der Brücken der Unistraße finden Sie hier

Der Betrieb der Stadtbahn soll nämlich so wenig wie möglich gestört werden. „Wir wollen für die Arbeiten, die die Linie betreffen, vor allem die ohnehin von der Bogestra geplanten Sperrzeiten im Sommer nutzen“, so Versen. Und bei weiterer Notwendigkeit die Abendstunden. Der Verkehr soll wie bei den bisherigen Baustellen auch einspurig vorbeigeführt werden. Um Zeit zu sparen, wird derzeit noch überlegt, auf beiden Seiten gleichzeitig zu arbeiten.

Arbeiten auch am Zubringer

Parallel sichert die Stadt derzeit auch den Zubringer am Hustadtring von der Max-Imdahl-Straße zur Universitätsstraße ab. Dieser ist dafür komplett gesperrt worden, weil er verkehrlich nicht so relevant sei, erklärt Brücken-Experte Ulrich Versen.

Auch hier werden die Kappen und die Fahrbahn erneuert. „Mitte des Jahres wollen wir hier fertig sein“, so Versen.

Im Anschluss soll die Brücke über die Markstraße folgen, ganz am Ende die über das Ölbachtal kurz vor dem A 43-Zubringer. Dazwischen wartet der dickste Brocken: das Brückenbauwerk an der Haltestelle Ruhr-Universität im Herzen des Hochschulcampus. Diese Maßnahme sei sehr komplex, weil man viele Verkehrswege sichern müsse, erklärt Versen. Welche dieser Bereiche man wann genau angehe, stehe noch nicht fest, so der Brücken-Experte.

Auf der Universitätsstraße in Bochum gilt in Fahrtrichtung Langendreer zwischen Ruhr-Universität und A 43-Zubringer Querenburg schon wieder Tempo 70. Hier sind die Brückensanierungen abgeschlossen.
Auf der Universitätsstraße in Bochum gilt in Fahrtrichtung Langendreer zwischen Ruhr-Universität und A 43-Zubringer Querenburg schon wieder Tempo 70. Hier sind die Brückensanierungen abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Alles hänge auch mit dem Abriss der Brücke A 448/Universitätsstraße zusammen. Nachdem die Autobahn GmbH bekannt gegeben hat, dass man zunächst 2024 die A 40-Brücke am Schlachthof in Hamme erneuere und erst dann die an der A 448, geht Versen davon aus, dass sich die Brückensanierungen entlang der Unistraße noch weiter hinziehen werden. Da sei das ursprüngliche Ziel 2026/27 nicht mehr realistisch, so der 48-Jährige. Und man müsse die Maßnahmen ja auch noch mit den anderen großen Baustellen im Stadtgebiet abstimmen.

Auch interessant

Insgesamt 25 Brücken gilt es laut Stadt auf der Unistraße zwischen A 43 und A 448 zu sanieren, wobei man im Rathaus anders zählt als wohl jeder Autofahrer. So kommt Versen beispielsweise beim Brücken-Knoten Haltestelle Ruhr-Universität allein auf acht „Überbauten“.