Bochum-Langendreer. Wegen der neuen Straßenbahn bekam Bochum-Langendreer weitere Ampeln. Eine stört die Anwohner ganz besonders. Die stehe immer nur auf Rot...

Wer aus Bochum-Langendreer kommt, über die Hauptstraße fährt und nach links in die Straße Auf dem Jäger fahren möchte, sollte es nicht zu eilig haben. Denn an der Ampel kann es schon mal dauern, bis sie auf Grün springt. „Wir stehen da teilweise sieben Minuten“, schimpft Günter Sticht. Er und weitere Anwohner versuchen nun, etwas an dem Zustand zu verändern. „Am besten, die Ampel verschwindet ganz“, sagen sie. Habe vorher auch ohne wunderbar geklappt.

Bochum: „Immer nur Rot“ – Anwohner wettern gegen Ampel

Mit „Vorher“ meinen sie die Zeit, als die Straßenbahn noch nicht die Hauptstraße entlang fuhr. Für die Erweiterung der Linie zwischen Bochum und Witten über Langendreer-Markt und -S-Bahnhof wurden auch einige Kreuzungen neu geordnet. Unter anderem die an der Hauptstraße auf Höhe der Einmündungen Stiftstraße und Auf dem Jäger, direkt an der Bahnlinie gelegen.

Hier kommt es laut Anwohnern immer wieder zu sehr langen Wartezeiten. „Wir stehen da auch, wenn auf der gegenüberliegenden Seite nichts los ist“, wettert Sticht im Kreise seiner Nachbarn, die sich zum Protest an einer der beiden Haltestellen versammelt haben. Es sei nicht nur die Zeit, die dabei unnötig draufgehe. Auch die Abgase, die ausgestoßen würden, sollte man bedenken.

Anwohner halten Ampel für unsinnig

Für die Anwohner ist klar: „Eigentlich braucht diese Ampel kein Mensch.“ Da sie aber wohl für die Straßenbahn wichtig sei, könne man sie doch einfach über Kontakte bei Anfahrt aktivieren – und ansonsten aus lassen. Mit einer einfachen Beschilderung sei man die Jahrzehnte zuvor ja auch ganz prima zurecht gekommen. „Anderswo wäre ein Ampel viel sinniger“, sagt Stichts Tochter Frauke und deutet mit dem Finger in Richtung A 44. „An der Kreuzung Baroper Straße/Langendreerstraße ist es sehr gefährlich.“

Die Bogestra sei bei der Sache raus, sagt Sprecher Christoph Kollmann, „selbst wenn die Straßenbahn der Faktor ist, der das Ganze ins Rollen bringt“. Doch sein Unternehmen habe „nicht die Macht, Ampeln zu steuern“. Das sei im Falle der Hauptstraße als Bundesstraße 235 Straßen.NRW.

Überprüfung der Ampel bringt überraschendes Ergebnis

Dort spricht man sich entschieden gegen eine Kontaktschaltung nur bei Ankunft der Straßenbahn aus. Das gehe nicht, allein aus Sicherheitsaspekten im Hinblick auf die Fußgänger und Straßenbahngäste. Allerdings wurde der Hinweis der Anwohner auf die langen Wartezeiten aufgenommen und die Ampel dahingehend überprüft. Ergebnis: „Es hat sich tatsächlich um einen Defekt gehandelt“, teilt Sprecherin Nadja Leihs mit. Dieser sei nun behoben. „Von daher sollte es jetzt nicht mehr zu langen Wartezeiten kommen.“ Zumindest ein Teilerfolg für die Anwohner.

Bei Beschwerden dieser Art könnten sich Bürger auch direkt an Straßen.NRW wenden, sagt Leihs. Kontakt: Tel. 0234 95 52 -0.