Bochum. Weil er rund 60 Bilder mit kinderpornografischen Inhalten besaß, wurde ein Handwerker aus Bochumer verurteilt. Vor Gericht war er reumütig.

„Die Kinder leiden mehr als jetzt ich“, sagte der reumütige Angeklagte (39) in seinem „letzten Wort“ vor dem Urteil. Der Bochumer hatte im Internet rund 60 Aufnahmen mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten heruntergeladen und gespeichert. Die Strafe: ein Jahr und drei Monate Haft auf Bewährung. Zudem muss der Handwerker 1500 Euro, fast ein Monatsnettogehalt, an den Kinderschutzbund überweisen.

Bochumer Polizei durchsuchte die Wohnung des Bochumers

Die Bilder zeigen unbekannte erwachsene Schwerverbrecher, die ebenfalls unbekannte Kinder und Jugendliche auf allerschwerster Weise sexuell missbrauchen. Teilweise waren die Opfer gefesselt. Auf die Bilder stieß der Bochumer über die Google-Suche, wie er sagte. Am 16. September 2021 durchsuchte die Polizei seine Wohnung und Speichermedien.

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Zu bestreiten gab es für den Angeklagten nachher nichts mehr. „Ich bin da reingeraten und jetzt sitze ich hier. Da muss ich durch.“ Der nicht vorbestrafte Mann räumte alles ein und will solche Fotos nie wieder ansehen. „Ich kann mich für meine Handlungen nicht entschuldigen, das wird der Sache nicht gerecht. Ich werde diesen Weg nicht mehr verfolgen.“ Die Justiz hat seine Computer mit den Bildern unwiderruflich eingezogen.

Gesetzlicher Strafrahmen wurde erheblich verschärft

Pädophile Neigungen habe er nicht, erklärte der Mann, der selbst keine Kinder hat. „Ich habe eine normale Beziehung.“ Diese sei aber durch die Taten stark belastet, aber nicht zerstört worden. Seiner Familie indes hat er von der Anklage nichts erzählt. Das Urteil nahm er sofort an.

Zum Juli 2021 – einige Wochen vor der Wohnungsdurchsuchung – wurde der gesetzliche Strafrahmen für den Besitz von Kinderpornografie deutlich erhöht: mindestens ein Jahr Haft. Bis zu fünf Jahren Haft sind möglich.

Erst im November war ein 30-jähriger Bochumer wegen gleicher Taten zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.