Werne. Ein verstorbener Familienvater wird zum Engel auf Erden: Das neue Weihnachtsmärchen von Michael Wurst in Bochum hat einen tragischen Hintergrund.
Vor einem Jahr starb Jörg Wunsch. Der Betreiber von Pflegeeinrichtungen in Dortmund und Castrop-Rauxel wurde nur 52 Jahre alt. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Töchter. „Jörg war ein fantastischer Mensch, voller Herzenswärme und Hilfsbereitschaft“, sagt Michael Wurst und bereitet seinem Freund ein hoch emotionales Gedenken: als „Engel auf Erden“.
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Seit 2009 schreibt und präsentiert der Sänger und VfL-Stadionsprecher sein musikalisches Weihnachtsmärchen „Kleiner Engel“. Die Kirchen, in denen Rudy (so der Name des Himmelsboten) seine Flügel ausbreitet, sind stets ausverkauft. So auch die Evangelische Kirche in Werne, die nach dreijähriger Corona-Pause an zwei Abenden wieder Schauplatz des Adventssingspiels war.
„Der kleine Engel“ in Bochum: 500 Besucher füllen Kirche in Werne
Die 500 Besucher erleben drei Stunden mit großen Gefühlen. Nichts weniger als das Weihnachtsfest ist in Gefahr. Kälte, Einsamkeit und Egoismus prägen seit der Pandemie die Gefühlswelt. Immer mehr Menschen haben ihren Glauben verloren. An Gott. An die Zukunft. Ans Christkind.
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Im Himmel herrscht Verzweiflung. Wie kann es gelingen, die Weihnachtsbotschaft in diesen düsteren Zeiten zu vermitteln? Rudy und seine Engelschar kennen die Lösung: Ein jüngst verstorbener Herzensmensch soll auf die Erde zurückkehren. Nur er kann empfinden, was die geplagten Seelen bewegt. Nur er kann Weihnachten retten.
Radio-Bochum-Moderator erzählt die anrührende Geschichte
„Joe“ heißt der Engel, der für die Mission ausgewählt wird. „Joe“: Das ist Jörg Wunsch, den Michael Wurst mit Einverständnis der Angehörigen zum Hauptprotagonisten seines Märchens macht. Tief bewegt, mit Tränen der Trauer und Freude, lauschen die Zuhörer der Erzählung, erneut voller Inbrunst und Empathie vorgetragen von Radio-Bochum-Moderator Ansgar Borgmann.
Stimmig und stimmungsvoll sind die Pop- und Rockklassiker sowie die internationalen Weihnachtslieder, mit denen die siebenköpfige Band die Handlung musikalisch inszeniert. Einen Höhepunkt setzt Michael Wurst, der sich von einer Stimmband-OP gut erholt zeigt, mit einer eigenen Ballade: „Halt mich“.
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Zwei weitere Vorstellungen am 16./17. Dezember in Hattingen
Dass das Märchen auf einer wahren, tragischen Geschichte beruht, wird am Ende aufgelöst, als das Foto des verstorbenen Jörg Wunsch gezeigt wird. „Jörg hat keine Engel-Show verpasst, war immer der Erste, der geweint hat“, berichtet Michael Wurst, der umso dankbarer ist, dass die Familie angekündigt hat, eine der beiden weiteren Vorstellungen in Hattingen zu besuchen.
„Ein Engel auf Erden“, am 16. und 17. Dezember in der Evangelischen Kirche Winz-Baak, Eintritt 25 Euro. Karten: info@michaelwurst.de oder 0172 46 11 113