Bochum. Die Stadt hat entschieden, in diesem Advent keinen Weihnachtsbaum am Rathaus aufzustellen. Ein Kommentar von WAZ-Redakteur Jürgen Stahl.
Als symbolischer Akt solle die Entscheidung gegen die Tannen-Tradition vor dem Rathaus verstanden werden, betont die Stadt. Das Verständnis vieler Bochumerinnen und Bochumer für diese Interpretation dürfte sich in Grenzen halten.
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Dass Energie gespart werden muss, dass jede Kilowattstunde zählt, ist in diesen herausfordernden Kriegs- und Krisenzeiten Allgemeingut. Andersherum wird ein Schuh daraus. Das Festhalten an dem Immergrün als christliches Symbol für Leben und Frieden könnte gerade im Advent 2022 ein kleines, aber für täglich Zehntausende Passanten unübersehbares Zeichen setzen. Dessen Wert wäre weit höher einzuschätzen als die – überschaubare – Stromeinsparung.
Diskussion um Rathaus-Tanne: Beleuchtung bietet weiteres Sparpotenzial
Sollte doch das Geld die Hauptrolle spielen: Der Weihnachtsmarkt bietet weiteres Sparpotenzial. Der Budenzauber würde nichts an Strahlkraft verlieren, wenn die Festbeleuchtung nicht 30, sondern 60 Minuten später eingeschaltet wird, also um 17 Uhr. Das würde locker reichen, um die Rathaus-Tanne anzuschaffen, zu beleuchten und womöglich auch zu schmücken.