Bochum-Mitte. Die Parksituation an der Hildegardis-Schule macht Probleme: Lehrer erhalten keine Parkausweise, eine andere Lösung scheiterte. Was nun passiert.
An der Hildegardis-Schule in Bochum gibt es ein großes Park-Problem. Sieben Stellplätze befinden sich direkt vor dem Gymnasium, dem gegenüber stehen 72 Lehrkräfte und Referendare. Seit rund einem Jahr befinden sich an der Lorenz-Rebbert-Allee in unmittelbarer Nähe nur noch Kurzzeitparkplätze. Das führt zu erheblichen Problemen im Schulalltag.
Parkproblem an der Hildegardis-Schule: Situation belastet Lehrkräfte
„Wir haben keinen eigenen Lehrerparkplatz. Die aktuelle Situation ist keine gute“, erklärt Werner Backhaus, Leiter der Hildegardis-Schule, auf Anfrage unserer Redaktion. Eigentlich konnten Lehrkräfte immer im Umfeld der Schule parken. Vor etwas mehr als zwei Jahren habe die Stadt dann Parkautomaten aufgestellt, die aber zuerst rund ein Jahr nicht in Betrieb gewesen seien. Seit die Parkautomaten aktiv sind, zahle man nun etwa acht Euro für fünf Stunden Parkzeiten: sehr hohe Kosten und trotzdem deutlich weniger Zeit, als die Lehrkräfte in der Regel in der Schule sind.
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Damit die Innenstadt autofreier wird, sind die Flächen an der Lorenz-Rebbert-Allee zu Kurzzeitparkplätzen geworden. „Wir begrüßen es generell, dass man den Verkehr reduzieren will“, sagt Backhaus. Doch die aktuelle Situation bedrücke das Lehrerkollegium sehr.
Die Stadt habe zwar Ausweichparkplätze am Kirmesplatz angeboten, doch das sei nicht realistisch – wegen der zu großen Entfernung. „Wir haben viele junge Lehrkräfte, die morgens ihre Kinder in die Kita bringen. Wenn die Kita beispielsweise erst um 7.15 Uhr öffnet, schaffen sie es nicht, bis Schulbeginn um 7.50 Uhr da zu sein“, so Backhaus.
Lehrkräfte erhalten keine Anwohner-Parkausweise
Mit Bitte um eine Lösung hat sich das Gymnasium an die Stadt und das Schulverwaltungsamt gewandt. Denn: „An der Lorenz-Rebbert-Allee sind immer Parkplätze frei, darüber haben wir Protokoll geführt“, schildert der Schulleiter weiter. Er und das Lehrerkollegium würden sich wünschen, die Parkplätze für die Zeit des Unterrichts dauerhaft nutzen zu dürfen. Backhaus: „Die Lehrkräfte sind auch bereit, dafür einen Obolus zu bezahlen, zum Beispiel wie Anwohner.“
Allerdings: Die Stadtverwaltung hat auf Anfrage der CDU-Fraktion die Möglichkeit von Anwohnerparkausweisen für die Lehrkräfte der Hildegardis-Schule aufgrund der Straßenverkehrsordnung ausgeschlossen. „Rein organisatorisch und rechtlich bestünde auf Nachfrage bei der WEG jedoch die Möglichkeit von Dauerparkausweisen für die Parkplätze, die durch einen Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden“, heißt es in einer Anfrage der CDU im Schulausschuss. Die WEG bewirtschaftet die Stellplätze jedoch im Auftrag der Stadt und daher müsste dies zuerst politisch ermöglicht werden.
Aus diesem Grund gibt es jetzt eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines Gesamtkonzeptes zum Parken an Schulen in Bochum. Sie setzt sich aus Mitarbeitenden der Zentralen Dienste und des Schulverwaltungsamtes zusammen.
Arbeitsgruppe soll eine Lösung liefern
„Die WEG wurde aus der Arbeitsgruppe heraus um eine Einschätzung zu der Möglichkeit, Dauerparkausweise für die Parkplätze an der Lorenz-Rebbert-Allee auszugeben kontaktiert“, so die Stadt Bochum. Die WEG habe die gleiche Rechtsauffassung wie die Verwaltung, wonach durch formellen Ratsbeschluss für Kurzzeitparken gewidmete Flächen nicht für Dauerparken zur Verfügung gestellt werden können.
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„Für eine Nutzung als Parkfläche für die Hildegardis-Schule müssten die von der WEG bewirtschafteten Kurzzeitparkplätze zuerst durch einen neuen Ratsbeschluss aus dem vorhandenen Parkkonzept herausgenommen werden“, heißt es weiter in der Antwort der Stadt auf die CDU-Anfrage. Die Arbeitsgruppe wolle in einer der nächsten Sitzungen des Schulausschusses ein Konzept vorlegen.
An der Hildegardis-Schule wartet man nun die Ergebnisse der Arbeitsgruppe ab. „Wir würden jede provisorische Lösung begrüßen“, sagt Schulleiter Backhaus.