Bochum. Spongebob Schwammkopf auf einer Bühne? Kann die TV-Kultserie als Musicalproduktion funktionieren? Die Antwort gab’s im Bochumer Ruhrcongress.

Nebenan im Starlight Express leuchtet der Sternenhimmel. Bei Spongebob geht’s hinab auf den Meeresgrund. Das weltweit erste Musical rund um den bekanntesten Schwamm der Welt machte in dieser Woche im Ruhrcongress Station.

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„Bikini Bottom live on stage!“ So wirbt der Frankfurter Veranstalter Showslot für das US-Singspiel, das in der deutschen Fassung seit Anfang Oktober auf Tour ist. Die beiden Vorstellungen im Ruhrcongress waren bei Eintrittspreisen bis 100 Euro mäßig besucht. Wer dabei war, erlebte indes eine mitreißende Bühnenadaption der vor 20 Jahren gestarteten TV-Zeichentrickserie.

Spongebob-Musical in Bochum: Zeichentrick-Charaktere werden lebendig

Die Spannung und die Zweifel bei den (fast ausschließlich erwachsenen) Spongebob-Fans waren groß. Kann es gelingen, die mitunter völlig durchgeknallten Charaktere der Unterwasserwelt auch nur halbwegs authentisch lebendig werden zu lassen? Antwort: Ja. Und wie!

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Eine aufwendige Kulisse und eingängige Songs u.a. aus der Feder von Aerosmith, John Legend und Cyndi Lauper setzen den Rahmen für mehr als zweieinhalb kunterbunte Stunden. Grandios, wie sich Hauptdarsteller Michiel Janssens die Mimik und Gestik von Spongebob zu eigen macht: ganz ohne lächerliche Verkleidung, sogar mit der quieksenden Stimmfarbe nahe am Original. Bemerkenswert, wie auch die weiteren Schauspieler und Sänger Bikini Bottom in die echte Welt auftauchen lassen: von Spongebobs treuen Gefährten Patrick und Sandy, vom geldgierigen Mr. Krabs mit seiner Burger-Bude „Krosse Krabbe“ bis zum hinterhältigen Plankton und dem verkannten Musikgenie Taddäus.

Handlung gerät fast zur Nebensache

Die Handlung – ein Vulkan droht Bikini Bottom zu zerstören – gerät fast zur Nebensache. Fasziniert sind die Besucher von einer Tournee-Produktion, die in dieser Qualität und Opulenz nur höchst selten in Bochum zu erleben ist.

WAZ-Wertung: fünf Sterne