Bochum-Innenstadt. Den Werken von Sibelius und Brahms widmen sich die Bochumer Symphoniker in dieser Spielzeit öfter. Direkt der Auftakt lässt aufhorchen.
„Von Herzen“ heißt es bei den Bochumer Symphonikern, wenn der Chef selbst am Pult des Musikforums Ruhr steht. Für die aktuelle Saison hat Generalmusikdirektor Tung-Chieh Chuang Werke von Johannes Brahms und Jean Sibelius in den Mittelpunkt dieser Reihe gestellt. Den Auftakt machten am Samstagabend die Symphonie Nr. 5 Es-Dur von Sibelius und das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur von Brahms. Pianist Herbert Schuch war als Solist zu Gast.
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In Sibelius’ Musik spürt man häufig die Weite der finnischen Landschaft und Natur. Besonders berühmt in seiner fünften Symphonie ist das „Schwanenthema“, das im dritten Satz von den Hörnern eingeführt wird. Das Orchester war wortwörtlich gut aufgestellt an diesem Abend. Erste Violinen links, zweite rechts und die Kontrabässe hinten in der Mitte, flankiert vom Schlagwerk.
Es ist unüberhörbar, dass Chuang mit Erfolg am Klang der Symphoniker arbeitet. Zu hören waren fantastische dynamische Steigerungen, ohne dass die feine motivische Arbeit übertönt wurde.
Klavierkonzert wird dem verstorbenen Pianisten Lars Vogt gewidmet
Die Aufführung des Klavierkonzerts von Johannes Brahms widmete Herbert Schuch seinem Kollegen Lars Vogt, der in der vergangenen Woche mit nur 51 Jahren an einer Krebserkrankung verstorben ist. Auch Schuch engagiert sich in dem von Lars Vogt gegründeten Projekt „Rhapsody in School“, das klassische Musik in die Schulen bringt.
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Brahms’ Klavierkonzert wird oft als Symphonie mit obligatorischem Klavier bezeichnet, gibt es doch keine ausgewiesenen virtuosen Soli, vielmehr ist es ein ständiger Dialog mit dem Orchester. Zu erleben war ein außerordentlich organisches Zusammenspiel. Es gab großen Applaus für Pianist und Orchester und auch für Wolfgang Sellners schönen Ton, denn im dritten Satz des Klavierkonzerts tritt das Violoncello solistisch hinzu.
Und dann gab es noch einen ganz großen Überraschungsgast: Der Philharmonische Chor war auf der Empore versteckt und stimmte in die Zugabe „Finlandia“ von Jean Sibelius mit ein.