Bochum-Querenburg. Das Hundehaus im Bochumer Tierheim ist marode. Wenn die Stadt einwilligt, soll eine neue Bleibe entstehen. Trainingswohnung inklusive.

Das Bochumer Tierheim hat weitere ehrgeizige Pläne: Nachdem im vergangenen Herbst das Kleintierhaus eröffnet wurde, soll im nächsten Jahr eine neue Unterkunft für Hunde entstehen. Die alte ist marode. Doch noch liegt keine Baugenehmigung der Stadt vor.

Jetzige Unterkunft in Bochum ist zu marode

Bislang wird das Hundehaus weiter genutzt. Doch eine Instandsetzung samt Anbau lohne nicht mehr, erklärt Nina Schmidt, Vorstandsmitglied im Tierschutzverein und zuständig für den Betrieb des Tierheims. „Es wurden Schäden an den Stahlträgern, den Fliesen und Dichtungen festgestellt. Wir haben es ausgerechnet: Ein Abriss und Neubau wären günstiger als aufwändige Reparaturen.“

Angst vor Haushaltsgeräten abtrainieren

Das neue Haus soll mit 338 Quadratmetern größer werden als das alte (190 qm), an dessen Stelle es entstehen wird. Dennoch wird es weniger Platz für Hunde geben, denn: „Wir bauen zusätzlich einen Resozialisierungsraum“, so Nina Schmidt. Dieser wird wie eine kleine Wohnung eingerichtet und möbliert, um mit den Tieren Situationen wie bei neuen Besitzern zu trainieren.

„Wir haben viele Hunde in Zwingern, von denen wir nicht wissen, wie sie sich Zuhause benehmen. Viele zeigen dann plötzlich Probleme in der neuen Umgebung, fürchten sich vor einer piependen Spülmaschine oder zerfetzen die Polster.“ Sie kam auf die Idee, weil sie solche Erfahrungen selbst gemacht hat: „Mein Tierschutzhund rannte rückwärts aus der Küche, als er den Toaster hörte.“

Michael Schneider und Nina Schmidt zeigen den Entwurf für das neue Hundehauses. Im Hintergrund das aktuelle Gebäude.
Michael Schneider und Nina Schmidt zeigen den Entwurf für das neue Hundehauses. Im Hintergrund das aktuelle Gebäude. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Photovoltaikanlage samt Dachbegrünung

Das jetzige Hundehaus wurde 2006 eröffnet. „Leider können wir keine Firma mehr wegen des Gebäudeverfalls in Regress nehmen“, sagt Nina Schmidt. 1,3 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Die Summe muss der Tierschutzverein selbst aufbringen. Die Stadt Bochum unterstützt die Einrichtung im laufenden Betrieb, nicht aber bei der Investition. Hinzu kämen dann noch die Kosten für eine Photovoltaikanlage samt Dachbegrünung. Die Stadtwerke Bochum begleiten die Planung. „Beides ist möglich, das freut uns sehr. So werden wir unabhängiger, denn bislang heizen wir noch mit Öl.“

Da der Neubau auf dem Gelände des Altbaus entstehen soll, setzt der Verein darauf, dass der Abgabe-Boom von Hunden nach den Ferien abebbt, so dass die Tiere dann in den Zwingern des eigentlichen Tierheims untergebracht werden können. Klappt das nicht, würden sie auf benachbarte Einrichtungen verteilt. Derzeit leben 40 Hunde, 80 Katzen und ebenso viele Kleintiere an der Kleinherbeder Straße.

Votum des Bochumer Naturschutzbeirats

Nun hofft der Verein auf grünes Licht von der Stadt. „Bezirksvertreter waren bereits bei uns und haben sich wohlwollend zum Vorhaben geäußert. Nun warten wir noch das Votum des Naturschutzbeirats ab, denn es müssten zwei Bäume gefällt werden.“

Wenn alles nach Plan läuft, könnte es schon im Januar 2023 losgehen, sofern die Baugenehmigung noch in diesem Jahr erteilt wird.