Bochum. Hunderte kommen zum Theaterfest ins Schauspielhaus Bochum. Nach der Wahl zum „Theater des Jahres“ ist Intendant Johan Simons sichtlich stolz.
So kann die neue Saison weitergehen: Mit einem bunten, bestens besuchten Theaterfest startete das Schauspielhaus Bochum am Sonntag in die Spielzeit 2022/23. Es ist die fünfte von Intendant Johan Simons, der die zahlreichen Besucherinnen und Besucher am Vormittag gut gelaunt vor dem Theater begrüßt.
Schauspielhaus Bochum startet in die neue Saison
„Endlich wieder Theaterfest! Zwei Jahre haben wir darauf verzichten müssen“, sagt er. „Das Theater ist für mich der schönste Ort der Welt. Und das Schauspielhaus Bochum ist – wir alle wissen es – das schönste Theater der Welt.“ Erst vor wenigen Tagen ist das Haus von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum „Theater des Jahres“ gewählt worden, die Wahl zum „besten Theater in NRW“ liegt nur wenige Wochen zurück. „Darauf können wir alle zusammen stolz sein“, sagt der Intendant und bekommt viel Beifall.
„Hermansschlacht“ zum Spielzeitauftakt
Direkt nach dem Theaterfest hob sich am Sonntagabend bereits der Vorhang für die ersten Vorstellungen der neuen Spielzeit: Den Auftakt machte „Die Hermannsschlacht – Allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ im großen Haus. Im Theaterrevier an der Prinz-Regent-Straße war am Abend die Premiere von „Mädchenschrift“ zu sehen.
Die nächsten Premieren folgen in knapp zwei Wochen: „Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat“ am Freitag, 9. September, in den Kammerspielen, und „Alkestis“ am Samstag, 10. September im Schauspielhaus.
Gemeinsames Frühstück hat vielen gefehlt
Theaterfeste zum Spielzeitstart haben in Bochum Tradition. Besonders auf das obligatorische Frühstück an langen Tafeln auf dem Hans-Schalla-Platz freuen sich viele Theatergänger sehr. Erstmals seit 2019 kann der gemeinsame Brunch, der eine Menge Verbindendes stiftet, nach langer Corona-Pause wieder stattfinden. „Das hat mit während der Pandemie sehr gefehlt“, sagt Besucherin Claudia Herholz. „Jetzt hoffe ich wirklich auf eine schöne Spielzeit ohne Corona-Sorgen.“
Maskenpflicht im ganzen Haus
So ganz vorbei ist die missliche Lage natürlich noch nicht: Weil das Schauspielhaus ein städtisches Gebäude ist, herrscht Maskenpflicht für jeden, der durch die Eingangstür tritt. Wer keine Maske dabei hat, bekommt eine geschenkt. Doch die gute Laune lassen sich die Besucher davon nicht verderben: An jeder Ecke des Hauses ist etwas los, nach jeder kleinen Darbietung brandet begeisterter Applaus auf.
Neue Einkaufstaschen sind nachhaltig gefertigt
Der dicht gefüllte Programmplan von 11 Uhr bis weit in den Nachmittag hinein füllt eine rosarote Doppelseite. Im oberen Foyer erfreut sich der Kostüm-Fundus einiger Nachfrage. Hier bekommt man für zehn Euro auch die neuen Theater-Einkaufstaschen, die im ganz im Geist der Nachhaltigkeit aus besonderem Material gefertigt sind: Sie stammen aus den riesigen Bannern, die während des Sommer-Open-Airs „Hoffen und Sehnen“ rund um den Theatervorplatz gespannt waren.
Werbetrommel für die kommenden Premieren
Natürlich ist ein Theaterfest immer auch eine gute Gelegenheit, etwas die Werbetrommel für neue Produktionen zu rühren. Im großen Haus machen Johan Simons und Chefdramaturg Vasco Boenisch einige Lust auf die bevorstehende Spielzeit. Unterstützt werden sie dabei von Mitgliedern des Ensembles, die kurze Einblicke in kommende Premieren geben (wie etwa „Alkestis“ und „Kinder der Sonne“).
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Gedrängel vor dem Damen-WC
Das Haus ist so gut besucht, da ist für manche kuriose Idee gar nicht genug Platz. So will der Schauspieler Marius Huth ein paar Geschichten für kleine Kinder lesen und hat sich dafür den Vorraum vor dem Damen-WC im Untergeschoss ausgesucht. Weil der aber ganz rasch aus allen Nähten platzt, zieht Huth mit der fröhlichen Kinderschar kurzerhand ins größere Foyer um.
Riesigen Beifall gibt es für einige Songs aus dem erfolgreichen Liederabend „Mit anderen Augen“: „La Mer“ und „When you’re smiling“ schallen durchs Theater. „Ihr kommt alle wieder zur nächsten Vorstellung am 13. September“, ruft Musiker Torsten Kindermann in die Runde. Fest versprochen.
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