Bochum. Die Preise steigen – auch beim VfL Bochum. In der neuen Saison wird nicht nur das Bier teurer. In den Amateurklubs sind höhere Beiträge möglich.
Wenn für den VfL Bochum am 6. August mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 die neue Saison beginnt, müssen die Besucher für Speisen und Getränke tiefer in die Tasche greifen. Auf WAZ-Anfrage gab der Bundesligist am Donnerstag die aktuelle Preisliste bekannt.
Preissteigerungen in Bochum: Halber Liter Bier kostet jetzt 4,80 Euro
Ein halber Liter Fiege-Bier wird 50 Cent teurer und kostet jetzt 4,80 Euro – ebenso wie Cola, Fanta und Sprite. „0,5 Liter Wasser bleiben stabil bei 2,50 Euro“, kündigt VfL-Sprecher Jens Fricke an. Die Dönninghaus-Bratwurst geht für 3,50 Euro, die Currywurst für vier Euro (jeweils plus 30 Cent) über den Tresen. Eine Brezel gibt’s für 3,50 Euro.
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Als Grund für die Preisanpassungen werden gestiegene Kosten bei Rohstoffen, Energie und Lieferketten sowie die Erhöhung des Mindestlohns (seit 1. Juli 10,45 Euro) genannt. Als Folge des Becherwurf-Skandals im März beim Heimspiel gegen Mönchengladbach führt der VfL Mehrwegbecher mit zwei Euro Pfand ein. Keine Änderungen gibt es bei den Preisen für Tages- und Dauerkarten. Es wurden bereits 18.000 Saisontickets verkauft.
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Sparkassen-Stars: Preise für die Tagestickets bleiben stabil
Auch die Basketballer der Sparkassen-Stars planen für die neue Saison keine Aufschläge bei den Eintrittspreisen (Vollzahler ab zehn Euro). „Nur die Dauerkarten werden angehoben. Das liegt aber einzig daran, dass wir in der 2. Bundesliga Pro A künftig zwei Heimspiele mehr haben“, erklärt Geschäftsführer Tobias Steinert.
Die Saison startet am 2. Oktober. Beim Catering in der Rundsporthalle werde es wegen der steigenden Einkaufspreise „moderate“ Preiserhöhungen geben. „Wir verstehen uns als Familienevent. Das soll und wird auch so bleiben“, bekräftigt Steinert. Mit deutlichen Energie-Mehrausgaben kalkuliert er bei den acht Wohnungen, die für die internationalen Korbjäger angemietet sind. „Das zahlen wir als GmbH – ebenso wie die Flugkosten, die ebenfalls stark gestiegen sind.“
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Stadtsportbund sieht schwierige Zeiten auf Klubs zukommen
Schwierige Zeiten sieht Rüdiger Stenzel, Geschäftsführer des Stadtsportbundes, auf die Bochumer Vereine zukommen. Die meisten Sporthallen und -plätze sind in kommunaler Trägerschaft. Es bleibe abzuwarten, ob und in welchem Maße die Stadt bei ihren Mehrkosten künftig die Klubs zur Kasse bittet. Die seien vielfach bereits durch die Corona-Krise geschwächt.
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Direkt betroffen seien Vereine mit eigenen Sportanlagen. „Sie werden die enormen Preissteigerungen unmittelbar zu spüren bekommen – und das womöglich nur durch höhere Beiträge auffangen können“, befürchtet Stenzel. Der Landessportbund habe einen eigenen Referenten abgestellt, der derzeit im Austausch mit den Vereinen stehe.
Frisch-Auf Altenbochum: 33 Prozent Aufschlag bei der Stromrechnung
Die Dimensionen sind beträchtlich. 350 Klubs mit 83.000 Mitgliedern sind im Stadtsportbund organisiert. So auch der TV Frisch-Auf Altenbochum, mit 2000 Mitgliedern einer der größten Breitensportvereine in Bochum. Badminton, Turnen, Prellball, Leichtathletik, Seniorensport, Tischtennis, Schwimmen und mehr: Vielfältig sind die Angebote in verschiedenen Sporthallen und auf Sportplätzen sowie im Vereinsheim an der Bonhoefferstraße.
Energiesparen sei lange vor der Krise ein wichtiges Anliegen gewesen, erklärt Sprecherin Britta Kaufhold. Das Vereinsheim (ein ehemaliges Gemeindezentrum) sei umfassend energetisch saniert worden. Gleichwohl werde mit deutlich höheren Kosten gerechnet. „Für die Stromrechnung hat es bereits eine satte Nachzahlung gegeben: 33 Prozent mehr!“
Zukunft der Aquafit- und Kinderschwimmkurse ist ungewiss
Fraglich sei die Zukunft der der beliebten Aquafit- und Kinderschwimmkurse. „Wir haben erste Überlegungen angestellt, ob wir diese so durchführen können“, sagt Britta Kaufhold. Denn: „Wir wissen noch nicht, ob und in welcher Höhe die Hallen- und Schwimmbadgebühren erhöht werden. Das obliegt der Stadt Bochum.“
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Aktuell sei eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge nicht geplant. „Für die Kurse im zweiten Halbjahr konnten wir die Gebühren noch stabil halten“, schildert Britta Kaufhold. „Sollten aber die Kosten für die Hallennutzung erhöht werden, werden wir die Kursgebühren 2023 anheben müssen.“