Bochum. Die Corona-Inzidenz in Bochum steigt zum Ende der Woche sprunghaft an. Eine Spätfolge von Bochum Total? Ärzte haben eine andere Erklärung.
Die Corona-Inzidenz in Bochum ist zum Ende der Woche sprunghaft gestiegen. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 681,6. Am Vortag lag er bei 557,8, vor einer Woche bei 501. In den Kliniken gibt es eine deutliche Zunahme an Corona-Patienten.
2484 Bochumerinnen und Bochumer haben sich laut RKI in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus angesteckt. Die Gesamtzahl aller Infektionen seit 2020 klettert damit auf 107.058. Das Gesundheitsamt verzeichnet aktuell 3950 Corona-Fälle.
Corona in Bochum: Sind tatsächlich 16.000 Bochumer infiziert?
Auch interessant
Weil lediglich PCR-Tests, nicht aber Schnelltests in die Statistik einfließen, schätzt Dr. Eckhard Kampe, Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), dass die wahren Infektionszahlen viermal höher liegen. Für Bochum hieße das: Momentan wären knapp 16.000 Menschen Corona-positiv. Die Inzidenz läge bei über 2500.
Für ausgeschlossen hält es Kampe, dass der Anstieg eine unmittelbare Folge des Bochum-Total-Festivals vor zwei Wochen mit 510.000 Besuchern ist. Die Inkubationszeit sei längst abgelaufen. „Bochum ist vom weithin befürchteten Superspreader-Event offenbar verschont geblieben.“
Kassenärzte: Anstieg wird durch Ferienrückkehrer verursacht
Auch interessant
Hauptursache für die steigenden Zahlen seien die Ferienrückkehrer. Die KV hat zur Ferienmitte eine Umfrage in den Arztpraxen gestartet. Ergebnis: Ein Großteil der Neuansteckungen ist auf heimgekehrte Urlauber zurückzuführen. Spanien, Portugal und die Türkei seien besonders stark vertreten. „Wobei es auch denkbar ist, dass sich die Touristen das Virus auf den überfüllten Flughäfen einfangen“, so Kampe.
Derweil wächst die Anspannung in den Bochumer Krankenhäusern. Dort sind derzeit 135 Patienten mit Corona infiziert: 27 mehr als vor Wochenfrist. 16 Covid-19-Erkrankte (+10) werden auf den Intensivstationen versorgt, zwei von ihnen werden künstlich beatmet.