Bochum. Auch die Ruhr-Universität in Bochum befasst sich mit den steigenden Energiepreisen. Ihre Strategie für die kommende Monate fußt auf drei Säulen.

Mit großer Sorge schaut die Hochschulleitung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf die kommenden Monate. Die Energiepreise werden weiter steigen, gespart werden muss jetzt schon, heißt es. Als Großabnehmerin sowie Selbstversorgerin in Sachen Fernwärme und Strom müsse die RUB ihren Beitrag für einen langfristigen Energiewechsel leisten. „In dieser Gemenge- und Problemlage entwickeln wir eine Gesamtstrategie für die Universität, die auf drei Säulen fußt“, erläutert Rektor Prof. Martin Paul: „Energie sparen, Energie wechseln, Engpässe priorisieren.“

Ruhr-Universität Bochum: Energiesparen durch Herabsenkung der Raumtemperatur

In allen drei Säulen laufen die strategischen Überlegungen auf Hochtouren. Beim Thema Energie sparen gehe es darum, was die RUB als Ganzes, aber auch jede und jeder Einzelne tun könne, um durch das eigene Verhalten Einspareffekte zu erzielen. Dazu gehöre das zentrale und individuelle Herabsenkung der Raumtemperatur in der nächsten Heizperiode oder – jetzt im Sommer – das individuelle Abschalten beziehungsweise Herunterregeln von Klimaanlagen. „Ab Spätsommer 2022 wird eine begleitende Informationskampagne campusweit über Sparmöglichkeiten informieren“, so die RUB.

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Zudem hat die Entwicklung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie begonnen. In diesem Zusammenhang würden auch Maßnahmen und Pläne für den Wechsel von fossiler hin zu erneuerbarer Energie für den Campus-Betrieb erarbeitet, beispielsweise für den künftigen verstärkten Einsatz von Geothermie – Energiegewinnung über Wärmepumpen.

„In dieser Gemenge- und Problemlage entwickeln wir eine Gesamtstrategie für die Universität, die auf drei Säulen fußt“, erläutert Prof. Martin Paul, Leiter der Ruhr-Universität Bochum: „Energie sparen, Energie wechseln, Engpässe priorisieren.“
„In dieser Gemenge- und Problemlage entwickeln wir eine Gesamtstrategie für die Universität, die auf drei Säulen fußt“, erläutert Prof. Martin Paul, Leiter der Ruhr-Universität Bochum: „Energie sparen, Energie wechseln, Engpässe priorisieren.“ © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Ein weiterer Anhaltspunkt der RUB ist es, Engpässe zu priorisieren: Versorgungsengpässe werden antizipiert und Szenarien entwickelt, welche Auswirkungen unterschiedlich abgestufte Engpässe für den Betrieb hätten und wie die RUB darauf reagieren würde – von zehn Prozent weniger Energie bis hin zu Teilschließungen oder dem – hoffentlich nicht eintretenden – völligen Blackout.

Wie kann jeder Einzelne zum Energiewechsel beitragen?

„Hier gilt es insbesondere, Kriterien und Prioritäten für die Verteilung von weniger Energie zu definieren und zu kommunizieren“, heißt es von der RUB. Dazu wird der uniweite Dialog mit Gremien und Interessensvertreterinnen und -vertretern gesucht, um ein gemeinsames Verständnis für unverzichtbare und eher zu verzichtende Energienutzungen zu finden.

Die RUB adaptiere mit ihrer Strategie die Energiesparkampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und will unter dem Motto „Gemeinsam für den Energiewechsel an der RUB“ fortlaufend Informationen über ihre Energiepolitik liefern. Außerdem wollen sie Tipps und Anreize geben, was die 50.000 Menschen an der RUB speziell zum Energiewechsel beitragen können.