Bochum. Für Ohrfeigen in einer „toxischen Beziehung“ wurde ein Bochumer (21) zu einem Wochenendarrest verurteilt. Auch wegen einer weiteren Prügelei.

Ein stark aufbrausendes Wesen, ein Eifersuchtsanfall und die Neigung, sogar zuzuschlagen, haben einem 21-jährigen Bochumer vor dem Amtsgericht ein ganzes Wochenende in einer Jugendarrestanstalt eingebrockt. Eine Art Schnupperkurs für junge Leute, die erahnen sollen, wie es in einer richtigen Haftstrafe aussehen würde. Zudem muss er 100 Sozialstunden ableisten und ein Anti-Aggressionstraining machen. „Ich muss erwachsen werden“, sagte er nach dem Urteil.

Angeklagter aus Bochum war wütend für Fremdgeh-Aussage seiner Freundin

Der arbeitslose Heranwachsende hat eine, wie er sagt, „toxische Beziehung“ zu seiner Freundin (20). Immer wieder gab es Streit. Am 18. Januar, in seiner Wohnung im Osten der Stadt, eskalierte alles. „Sie hat mir in einem Streitgespräch unter die Nase gehalten, dass sie dreimal fremdgegangen sei.“ Mit einem „Grinsen, das ich noch nie gesehen habe“.

In seiner Wut verpasste er ihr zwei Backpfeifen. Laut Anklage soll er sie auch gegen Kopf und Bauch getreten haben. Tatsächlich wurde sie nach dem Gang zur Polizei ins Krankenhaus gebracht. Im Prozess erklärte die 20-Jährige aber, dass sie gar nicht getreten worden sei. „Ich habe den Polizeibeamten angelogen.“ Sie wollte ihrem Freund eins auswischen.

Verurteilt wurde auch eine zweite Körperverletzung an einer Bochumer Disco

Außerdem war sie wohl gar nicht fremdgegangen. Die Vorfälle sollen sich während einer Trennungsphase ereignet haben. Mittlerweile sind sie aber wieder ein Paar. Die Ohrfeigen hätten auch nicht wehgetan, meinte sie zur Richterin.