Bochum-Steinkuhl. Das Bochumer Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung findet: Die Lkw-Probleme auf der Markstraße seien hausgemacht. Laster würden nur verdrängt.

Der Mobilitätsausschuss hat die beidseitige Ausstattung der Markstraße in Steinkuhl mit Radverkehrsanlagen beschlossen. Das seit Jahren bekannte Lkw-Problem an der Markstraße werde damit aber nicht gelöst, so Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt vom Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung. „Letztendlich wird es nur zu einer Verdrängung der zurzeit dort parkenden Lkw kommen.“

Zusätzliche Stellflächen in Bochum-Steinkuhl

SPD und Grüne wollten im Bezirk Süd bereits im April 2018 von der Verwaltung wissen, wie außerhalb der Wohngebiete zusätzlich Stellflächen für den Lieferverkehr des zukünftigen DHL-Paketzentrums geschaffen werden könnten. Zwar müsse DHL in der Lage sein, auf dem Betriebsgelände ausreichend Stellplätze zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Verwaltung sei gefordert. Sie habe entweder zusätzlichen Parkraum zu schaffen oder aber ein „Wildparken“ zu verhindern.

Czapracki-Mohnhaupt: „Die Verwaltung wiegelte ab: Für Mark 51/7 seien ausreichend Lkw-Parkflächen vorgesehen. Reibungslose Betriebsabläufe und kontinuierliche Zugänglichkeit zum Hof würden ein Abstellen außerhalb des Betriebsgeländes weitgehend vermeiden. Die tatsächliche Entwicklung bestätigt die Befürchtungen im Bezirk Süd: Mit Eröffnung des Paketzentrums im November 2019 ist die Markstraße beidseitig durch Lkw zugeparkt.“

Rastplatz für Lkw-Fahrer fehlt

Die nun beschlossene Radverkehrsmaßnahme sehe eine Beschränkung der Lkw-Abstellmöglichkeiten auf einer Seite zwischen Hanielstraße Ost und West vor. Aber solange keine zentrale Rastmöglichkeit geschaffen werde, würde das Problem nur in andere Bereiche verlagert. Letztendlich würden die Lkw, die keinen Platz mehr finden, in die angrenzenden Wohngebiete verdrängt.

„Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke konnte dem Steinkuhler Bürger, der in der Sitzung des Mobilitätsausschusses im April 2022 die Einrichtung eines Lkw-Rastplatzes mit u.a. Sanitäreinrichtungen auf dem freien ehemaligen Opel-Parkplatz an der Alten Wittener Straße angeregt hatte, wenig Hoffnung auf eine solche Lösung machen“, sagt der Netzwerk-Sprecher. Zwar führe die Wirtschafts-Entwicklungs-Gesellschaft Bochum mbH (WEG) Gespräche mit DHL. Die WEG verfolge aber nun einmal Wirtschaftsförderung und würde die ehemalige Parkfläche an der Alten Wittener Straße wohl lieber zur gewerblichen Nutzung vermarkten.

„Da wirkte dann auch der Mobilitätsausschuss hilflos, als er die Verwaltung beauftragte, die wenig Erfolg versprechenden Gespräche mit DHL und der WEG erst mal fortzuführen“, so Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt.