Bochum/Gelsenkirchen. Nach dem Diebstahl von 306 Kartonagen Honigwaben in Bochum wurde am Donnerstag ein Hehler aus Gelsenkirchen zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte den gestohlenen Honig im Wert von 35.000 Euro angekauft und weiterverkauft.

Die Honigwaben, die der Hattinger (27) aus einem Lager in Bochum-Langendreer gestohlen hatte, waren 35 000 Euro wert. Ein Gelsenkirchener (42) hatte ihm die klebrige Beute für 10 000 € abgekauft und für 15 000 € weiterverkauft. Deshalb wurde er vom Bochumer Schöffengericht zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der süße Diebstahl passierte im Februar 2009. Die Honigwaben waren in 306 Kartonagen verpackt. Die Beute wog insgesamt mehrere Tonnen. Der Hattinger Dieb drang in die Firma ein und lud die auf Paletten gestapelte Beute auf einen Lieferwagen. In einer Teestube in Bochum bot er die heiße Ware an. Der Gelsenkirchener, Geschäftsführer einer Transportfirma, griff zu - und verscheuerte den Honig an mehrere Abnehmer, etwa an eine Firma in Dortmund. Später konnte nur ein Teil sichergestellt werden: 135 Kartonagen in einer Firma in Herne. Der komplette Kreislauf des Honigs war in türkischer Hand. Er wurde aus der Türkei geliefert sowie von Türken angekauft, gestohlen und weiterverkauft.

2000 Euro fürs Hospiz Wattenscheid

Zu Prozessbeginn hatte der Gelsenkirchener beteuert, bei dem Geschäft nichts von der kriminellen Herkunft des Honigs gewusst zu haben. Richter Dr. Karl-Heinz Bösken hielt ihm aber so viele belastende Indizien vor (etwa: Verkaufspreis lag 40 % unterm Handelspreis), dass er die Hehlerei doch zugab. Er war nicht vorbestraft. Über ein weiteres Indiz sagte der Richter einmal: "Daraus will ich keinen Honig saugen."

Auch der Dieb war angeklagt. Er war geständig. Weil er aber wegen Spielhallen-Überfällen ohnehin noch viereinhalb Jahre Haft vor der Brust hat, wird das Honig-Verfahren gegen ihn wohl bald eingestellt. Und da war noch ein dritter Angeklagter; auch ein 51-jähriger Bochumer soll bei dem Geschäft mitgemischt haben. Sein Verfahren wurde zwar eingestellt, aber nur wenn er 2000 € an den Hospiz-Verein Wattenscheid überweist.