Bochum. Experten rätseln, warum ein zwölf Meter hoher Baum in Bochum umgestürzt ist. Eine Spaziergängerin kam gerade so noch mit dem Schrecken davon.

Warum eine zwölf Meter hohe und vermutlich mehr als 120 Jahre alte Rotbuche am Montagabend in Bochum-Grumme plötzlich umgefallen ist und dabei beinahe eine Passantin erschlagen hat, ist weiterhin ungeklärt. „Das ist für uns schwierig nachzuvollziehen. Eine genaue Ursache dafür lässt sich nicht feststellen“, sagt Marcus Kamplade vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum.

Keine Anzeichen für die Ursache des plötzlichen Baumsturzes

Am Montag nach dem Vorfall hat sich der Baum-Manager gleich auf den „Weg zum Kötterberg“ gemacht, wo der völlig entwurzelte Baum am Montag gegen 17.30 Uhr umgefallen war und dabei auch noch eine Roteiche mitgerissen hatte. Anzeichen für eine Ursache gebe es keine. Weder sei der Baum zu alt, sondern eher im „mittleren Alter“, noch weise das Wurzelwerk auf Defizite hin.

„Rotbuchen sind zwar Flachwurzler, sorgen aber durch ihre Wurzelwerk selbst für einen festen Stand.“ Auch der dreitägige Sturm im Februar falle nach Einschätzung von Kamplade und Stadtförster Hannes Rüge als Ursache aus. Das Erstaunliche an dem Fall: Der Baum stürzte mitsamt dem mächtigen Baumteller zu Boden, der danach mit seinem mächtigen Durchmesser in die Höhe ragte.

Gefahr geht von den anderen Bäumen nicht aus, sagen die Experten

Unpassierbar war der „Weg am Kötterberg“ nachdem eine zwölf Meter hohe Rotbuche plötzlich umgestürzt war und dabei auch noch eine Roteiche mit zu Boden riss. Eine Spaziergängerin kam dabei mit dem Schrecken davon.
Unpassierbar war der „Weg am Kötterberg“ nachdem eine zwölf Meter hohe Rotbuche plötzlich umgestürzt war und dabei auch noch eine Roteiche mit zu Boden riss. Eine Spaziergängerin kam dabei mit dem Schrecken davon. © Feuerwehr Bochum | Karsten Beckhoff

Beide, Baum-Manager und Stadtförster, haben sich am Dienstagmorgen auch ein genaues Bild von der Umgebung gemacht und die Bäume nach möglichen Hinweisen etwa auf eine mangelnde Standfestigkeit untersucht. Das Ergebnis: Entwarnung. „Von den Bäumen hier geht nach menschlichem und fachlichem Ermessen keine Gefahr aus“, so Kamplade. Sobald die umgestürzten Bäume weggeräumt sind, können Spazier- und Fußgänger den Bereich bedenkenlos betreten. Kamplade: „Eine gewisse Unsicherheit gibt es im Wald aber natürlich immer, zum Beispiel durch Totholz, das herunterfallen kann.“

Passantin schaut sich am Dienstag vor Ort noch mal um

Zufällig getroffen hat der Baumexperten am Morgen noch die Frau, die nur wenige Stunden vorher bei dem Baumsturz bis auf kleine Blessuren mit dem Schrecken davon gekommen ist. Fast unbeschadet konnte sie sich aus dem Ästegewirr befreien. „Sie hat sich den Platz mit ihrem Mann angesehen und wollte den Vorfall noch einmal nachvollziehen“, so Kamplade. Ein anderer Passant habe sie offenbar durch Rufen gewarnt, so dass sie in letzter Sekunde noch habe reagieren können.