Bochum. Die Osterkirmes in Bochum erlebt einen erfolgreichen Auftakt. Dabei ist das Angebot überschaubar. So teuer sind diesmal die Karussellfahrten.

Lange Jahre war die Bochumer Osterkirmes auf Talfahrt. Wegen Corona fiel sie 2020 und 2021 komplett aus. Neuen Schwung erhofft sich die Bochum Marketing GmbH als Veranstalterin in diesem Frühjahr. Nach Ende der Pandemie-Beschränkungen soll der traditionsreiche Rummel wieder Lust aufs Bummeln, Schlemmen und Karussellfahrten wecken. Der Auftakt ist gelungen. „So voll war es hier lange nicht mehr“, berichtete Schausteller Günther Bonrath am Wochenende.

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33 Fahr- und Spielgeschäfte konnte BO-Marketing für den Neustart gewinnen. 36 waren es zuletzt. Von einem Niedergang will ein Sprecher daher nichts wissen. „Über die Jahre ist die Anzahl der Schausteller ungefähr gleich geblieben. Wir liegen im Schnitt.“

Osterkirmes in Bochum: Fahrten kosten bis zu fünf Euro

Unübersehbar ist: Die Kirmes steckt im Wandel. Große Volksfeste wie Crange oder Düsseldorf funktionieren ebenso wie kleinere Jahrmärkte in Ortsteilen wie Linden und Stiepel. Für mittlere Formate wird es zunehmend schwieriger. Genau in diese Kategorie fällt die Kirmes an der Castroper Straße. Wurde der Platz früher komplett bespielt, ist der Rundlauf (mit Lücken) strammeren Schrittes in knapp zehn Minuten zu bewältigen.

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Immerhin: Das Wetter spielt zum Auftakt mit. Am Osterwochenende ist die Kirmes gut besucht. Hauptzielgruppe: Familien. Großes Thema: die Preise. Fünf Euro kosten eine Wasser-Tour auf dem „Piraten-Scooter“ und fünf Minuten Springen auf dem Bungee-Trampolin. Vier Euro sind’s auf dem „Breakdance“, 3,50 Euro auf dem „Hully Gully“, drei Euro auf dem Autoscooter, 2,50 Euro auf den Kinderkarussells. Die 100-Gramm-Tüte Mandeln gibt’s für vier Euro, die Bratwurst für 3,50 Euro, ein Eis mit Schoko-Überzug ab drei Euro. „Ganz schön happig“, sagt Stella Krampe (36), die mit ihren beiden Söhnen (sechs und zehn) am Sonntag die Kirmes besucht. Sie hält ihre Geldbörse in der Hand. „Mehr als einmal kann ich mir das nicht leisten.“

Auf dem „Piraten-Scooter“ bewegen sich die Kirmesbesucher an der Castroper Straße (hier Youssef und Yahia) auf dem Wasser.
Auf dem „Piraten-Scooter“ bewegen sich die Kirmesbesucher an der Castroper Straße (hier Youssef und Yahia) auf dem Wasser. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wechsel in die Innenstadt ist weiterhin keine Option

Derweil blickt man bei BO-Marketing „optimistisch in die Zukunft, dass sich nach den pandemiebedingt schwierigen Jahren die Lage auch auf den Kirmessen wieder normalisiert“. Mit der Gertrudiskirmes in Wattenscheid und der Osterkirmes ist der Anfang gemacht. Vom 13. bis 15. Mai folgt die Frühjahrskirmes in Linden, im August und September geht’s in Harpen und Stiepel rund.

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Hier, in den Stadtteilen, seien die Kirmessen eher Bürgerfeste mir reger Beteiligung der Vereine und Verbände, betont BO-Marketing. Nach wie vor keine Option für die Osterkirmes sei ein Wechsel in die Innenstadt. „Das ist aus diversen Gründen nicht realisierbar.“

Die Osterkirmes läuft bis 24. April und ist täglich von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Am Mittwoch (20.) ist Familientag mit Vergünstigungen.