Bochum. Für ukrainische Flüchtlinge werden über das Stadtgebiet Bochum verteilt immer mehr offene Treffpunkte angeboten. Ein kurzer Überblick.

 "Liebe Menschen aus der Ukraine, wir möchten Sie hiermit herzlich einladen, sich jeden Freitag zwischen 14 und 17 Uhr, in unserem Raum zu treffen, um sich auszutauschen und gemeinsam in Bochum anzukommen."

Verfasst wurden die Zeilen von der Initiative "Botopia", die seit Mai 2018 ein Ladenlokal im Bochumer Westend (Griesenbruchstraße 9) angemietet hat. Seit Jahren ist die Initiative, die gleichzeitig ein Netzwerk einzelner Gruppen wie "Treffpunkt Asyl", "Ernährungsrat" und "Leihladen" ist, Anlaufstelle für Geflüchtete.

Räume zum Austausch in Bochum

Bei dem freitäglichen Angebot sollen ukrainische Flüchtlinge nun die Möglichkeit erhalten, von Bochumern über Bochum, Hilfsangebote und die Region informiert zu werden. Damit trägt der Aufruf ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer bereits Früchte: Vor kurzem hatten sie appelliert, Räume zum Austausch zu schaffen. 

"In allen Stadtteilen müssen  schnell Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden, damit Flüchtlinge ihr Erlebtes, die aktuelle Lage und ihre Sorgen miteinander, verarbeiten können", hatte Bernd Vössing, der seit Jahren in der Bochumer Flüchtlingshilfe aktiv ist und beispielsweise das "Netzwerk Wohlfahrtstraße" initiiert hat, gesagt. Die Hoffnung der Ehrenamtlichen: Bei den Treffen können weitere Hilfen und Strukturen vor Ort übersetzt und kommuniziert werden, Gerüchten vorgebeugt und beherbergende Familien entlastet werden.

Sprachkenntnisse erwerben

Auch das Café "lysA" will Raum zum Austausch sein - und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, elementare Sprachkenntnisse der deutschen Sprache zu erlernen, zu verbessern und zu üben. Montags von 17 bis 18:45 Uhr ist Zeit, für Aufgaben aus Sprachkursen Hilfestellung zu bekommen, sich kennenzulernen und Erfahrungen sowie Sorgen auszutauschen.

"Wenn Sie schulische oder arbeitsbezogene Hilfe brauchen, können Sie sich gerne an uns wenden", schreibt das Begegnungscafé auf seiner Website. Auch Gebäck und Getränke gibt es beim Ukraine-Treff an der Rottstraße 30. Angebote wie offene Treffen für Flüchtlinge koordiniert auch die Bochumer Ehrenamtsagentur (BEA). Informationen finden sich auf der Internetseite der Stadt Bochum (www.bochum.de).

Box: Angebot in Wiemelhausen

Auch die katholische Kirchengemeinde St. Johannes in Bochum Wiemelhausen hat auf die aktuelle Situation reagiert: Jeden Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr bietet sie fortan in den Räumlichkeiten des Gemeindezentrums (Brenscheder Straße 43c) einen offenen Raum für Ukraine-Flüchtlinge - zum Informationsaustausch und als Plauderstunde.

"Gewünschte Verpflegung und Getränke bringen Sie für sich bitte selbst mit. Kaltgetränke können gegen geringes Entgelt erworben werden. Geschirr ist vorhanden", heißt es in der Einladung. Um eine Anmeldung vorab wird gebeten: ukrainetreff-stjohannesbo@nw-f.de