Bochum. Mahmut Günes aus Bochum ist zurück in Deutschland. Die Türkei hatte Günes wegen erdogan-kritischer Tweets angeklagt und festgehalten.

Am Ende ging es ganz schnell: Gegen 17 Uhr landete das Flugzeug mit dem Bochumer Mahmut Günes. Für seine Familie, die ihn am Flughafen in Empfang nahm, ging mit den Schritten des Familienvaters durch die Glastür ein monatelanges Bangen um den Pizzabäcker aus Wiemelhausen zu Ende.

Der türkische Staat wirft dem 46-Jährigen mit kurdischen Wurzeln Propaganda für eine Terrororganisation vor. Er hatte in den sozialen Medien, genauer auf der Kurznachrichtenplattform Twitter, regierungskritische Inhalte von kurdischen Journalisten geteilt.

Mahmut Günes aus Bochum ist wieder in Deutschland

Im Oktober wurde der Bochumer zu einer harten Haftstrafe verurteilt: Für zwei Jahre, neun Monate und 22 Tage sollte der Bochumer ins Gefängnis, seine Anwältinnen gingen in Berufung und sorgten dafür, dass Günes die Zeit nicht in Untersuchungshaft, sondern bei Familienangehörigen in Istanbul verbringen konnte. Nach Deutschland ausreisen durfte er nicht.

Noch in der vergangenen Woche hatte sich seine Anwältin gegenüber dieser Zeitung besorgt geäußert. In der Türkei gebe es weitere Anklagen gegen Günes, nachdem sein Twitter-Profil erneut von den Behörden überprüft worden sei. Sorgen vor einer langen Haftstrafe machten die Runde. Diese Befürchtungen scheinen sich nun nicht bestätigt zu haben: „Ich bin Zuhause“, schrieb Mahmut Günes am späten Abend dieser Redaktion.