Bochum/Dortmund. Drei Bochumer hauchen einem bekannten Kleinkunsttheater in Dortmund neues Leben ein. Auch das Comedy-Festival in Hordel erlebt eine Neuauflage.

„Es ist das Puzzleteil, das uns noch fehlte“, sagt Iris Sanftenschneider. Mit ihrem Ehemann Helmut erfüllt sie sich einen langgehegten Traum. In Dortmund übernehmen die Bochumer das „Cabaret Queue“ – und werden Chefs eines eigenen Kleinkunst-Theaters.

An der Hermannstraße in Hörde, unweit des Phönixsees, ist das „Cabaret Queue“ seit 1985 eine der ersten Adressen für Kabarett und Comedy im Ruhrgebiet. Stars wie Atze Schröder oder Helge Schneider zählten zu den Gästen. Regelmäßig stand hier auch Helmut Sanftenschneider (54) auf der Bühne. Der Comedian und Musiker aus Bochum hat mit den „Nachtschnittchen“ seit 2005 ein erfolgreiches Mixedshow-Format etabliert. Auch als ehemaliger Bühnenpartner von Johann König ist er in der Szene bestens vernetzt.

„Cabaret Queue“: Sanftenschneiders führen Lebenswerk fort

2020 gingen im „Cabaret Queue“ die Lichter aus. „Der langjährige Besitzer Georg Delfmann trat in den Ruhestand. Mit dem inzwischen leider verstorbenen Fred Ape, der die Location gleichfalls geprägt hat, fragte er uns, ob wir sein Lebenswerk fortführen wollen“, schildert Iris Sanftenschneider.

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Die 51-Jährige ist längst selbst fest verankert in der Comedy-Branche: anfangs als Managerin ihres Mannes; seit 2018 auch mit ihrer „N8“-Agentur, mit der sie Veranstaltungen u.a. im Herner Kulturzentrum und in den Flottmannhallen organisiert. Im Sommer 2021 feierte ihr Freiluftfestival „Der Ruhrpott lacht und staunt“ trotz schwieriger Corona-Rahmenbedingungen eine ordentliche Premiere auf dem Gelände der Zeche Hannover in Hordel (Neuauflage folgt, siehe Info-Kasten).

Das „Cabaret Queue“ in Dortmund wird von den Bochumern Iris und Helmut Sanftenschneider fortgeführt.
Das „Cabaret Queue“ in Dortmund wird von den Bochumern Iris und Helmut Sanftenschneider fortgeführt. © N8 Agentur

Wiedereröffnung wird am 29. April gefeiert

Die Sanftenschneiders ergriffen die Chance, erstmals eine feste Spielstätte zu betreiben. „Wir mussten nicht lange überlegen. Trotz der nach wie vor herausfordernden Zeiten hat das ,Queue’ ein großes Potenzial“, sagt Iris Sanftenschneider und schwärmt: „Für uns ist es eines der schönsten Kleinkunsttheater in Deutschland.“

Festival in Hordel erfährt im Juli eine Neuauflage

Das Freiluft-Festival, das Iris und Helmut Sanftenschneider 2021 erstmals auf dem Gelände der Zeche Hannover veranstalteten, erfährt in diesem Sommer eine Neuauflage.

Vom 27. bis 31. Juli sollen in Hordel wieder allabendlich Comedians und weitere Künstler auftreten – diesmal ausschließlich in Mixedshows.

Fest stehen die Gastspiele von Lisa Feller und René Steinberg. Der Vorverkauf soll im Mai beginnen.

Mit seinen „Nachtschnittchen“ gastiert Helmut Sanftenschneider am 27. April auf der Zeche Hannover. Infos und Karten auf nachtschnittchen.net.

Als Geschäftsführerin ist sie vor Ort und daheim in Riemke derzeit dabei, den Start vorzubereiten. Fest steht: Die Eröffnung wird am Freitag, 29. April (19.30 Uhr), gefeiert. Helmut Sanftenschneider ist als künstlerischer Leiter für das Programm verantwortlich. Das lässt sich – dank seiner Kontakte – im ersten Monat durchaus sehen. Am 3. Mai moderiert Lisa Feller den „Pott-Talk“. Bis Ende Mai werden zudem u.a. Sascha Korf, Sia Korthaus, Bademeister Schaluppke, Renè Steinberg, Johannes Flöck und Maria Vollmer erwartet. Zum „Queue Mädelsabend“ überquert Bochums berühmteste Reinigungsfachkraft Waltraud „Walli“ Ehlert am 10. Mai die Stadtgrenze.

Botag-Chef Steffen Nowitzki ist als Mitgesellschafter und gastronomischer Leiter im „Cabaret Queue“ dabei.
Botag-Chef Steffen Nowitzki ist als Mitgesellschafter und gastronomischer Leiter im „Cabaret Queue“ dabei. © N8 Agentur

Botag-Chef Steffen Nowitzki ist Mitgesellschafter

Bis zu 200 Besucher finden im Theater Platz. Sie können es sich auch in der Gastronomie schmecken lassen. Die Küche hat gleichfalls Bochumer Bezüge: Der GbR-Mitgesellschafter und gastronomische Leiter Steffen Nowitzki, führt u.a. die Lasertag-Halle Botag an der Herner Straße.

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Den Sommer will das „Queue“-Team vor allem mit Vermietungen für private und gewerbliche Anlässe überbrücken. „Im September legen wir dann wieder richtig los“, kündigt Iris Sanftenschneider an. Sorge vor Corona? Nein. „Kunst und Kultur, Freude und ein ungezwungenes Lachen sind jetzt wichtiger denn je.“

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