Bochum. Nach der Prügel-Attacke gegen Oliver Pocher ist der Bochumer Rapper „Fat Comedy“ herausgefordert. Hip-Hop-Musiker bieten ihm ein Duell an.

In Dortmund hat er zugeschlagen. Nun steckt „Fat Comedy“ in seiner Heimatstadt verbale Prügel ein. Die Rap- und Hip-Hop-Szene lässt kein gutes Haar an dem 22-Jährigen, der mit seiner Attacke auf Oliver Pocher als „Bochumer Rapper“ bundesweit in die Schlagzeilen geraten ist. Von einem Rap-Duell ist die Rede.

Am Rande des Boxkampfes von Felix Sturm am Samstagabend in der Westfalenhalle hatte Omar, wie der Bochumer eigentlich heißt, Oliver Pocher unvermittelt ins Gesicht geschlagen. Ein Begleiter filmte den Angriff. Wenig später stellte „Fat Comedy“ das Video ins Netz, wo er u.a. bei TikTok und Instagram Hunderttausende Follower hat. Begründung für seine Schläge: Pocher habe einen befreundeten Rapper beleidigt, der im Verdacht einer Vergewaltigung steht.

Szene-Kenner sagt: „Dieser Typ ist unerträglich“

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„Dieser Typ ist unerträglich“, sagt Frank Gerwers, Chef des Indie-Clubs „Trompete“ an der Viktoriastraße, in dem regelmäßig Rap- und Hip-Hop-Künstler auftreten. Bei ernstzunehmenden Musikern sei „Fat Comedy“ (einer seiner Songs heißt „Sugardaddy“) in Bochum und Umgebung entweder unbekannt oder werde belächelt. „Sich jetzt mit Gewalt auf Kosten anderer ein Stück Fame abzugreifen, ist beschämend“, so Gerwers. Leider habe der Skandal-Clip des „selbst ernannten Rappers“ genau diesen „Ruhm“ bewirkt.

„Arbeitsloser, halbstarker Möchtegern-Rapper“: Diesem Urteil von Pocher-Ehefrau Amira kann sich auch Meller anschließen. Der Bochumer steht seit mehr als 25 Jahren als Rapper auf der Bühne, zählt zu den Urgesteinen der Hip-Hop-Szene im Revier. „Eine Schande“ sei es, „dass sich jeder, der zwei Sätze reimen kann, heutzutage Rapper nennt“. Von „Fat Comedy“ habe er bis Samstag nie etwas gehört. „Dabei kenne ich alle Newcomer.“

„Fat Comedy“ stürmte schon beim VfL auf den Platz

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Mellers Angebot: Am 7. April steigt in der „Trompete“ die nächste „Superior Session“, eine Art Hip-Hop-Stammtisch. „Dabei kann ,Fat Comedy’ gern zeigen, was er drauf hat. Aber bitte ohne Backpfeifen.“

Derweil erwartet den 22-Jährigen (Online-Werbung: „Rap, der Spaß bringen soll“) ein Ermittlungsverfahren der Dortmunder Polizei wegen Körperverletzung. Es ist nicht seine erste Begegnung mit der Justiz. Fotos aus dem Jahr 2019 zeigen, wie „Fat Comedy“ bei einem VfL-Heimspiel gegen Hannover auf den Platz stürmte und einen Ordner verletzte. Seine Mission damals: auf die Unterdrückung der Uiguren in China aufmerksam zu machen.

Eine WAZ-Anfrage ließen der Bochumer und sein Management bisher unbeantwortet.