Bochum. Die Bochumer Hilfe für die Kriegsopfer nimmt an Fahrt auf. Es gibt weitere Spendenaktionen. Die VBW will Geflüchteten auch Möbel bereitstellen.
Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) hat eine Hilfsaktion für die Ukraine auf den Weg gebracht. Auf Initiative zweier KKB-Ärzte mit ukrainischer Herkunft stellte die klinikeigene Zentralapotheke 2000 Infusionsbestecke sowie jeweils 1000 Venenzugänge, Spritzen, Antibiotika-Flaschen und Elektrolyte-Infusionslösungen bereit.
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Mit 70 Decken und Schlafsäcken wurden die Hilfsgüter am Montag in einen Transporter geladen. Am Mittwoch soll er an der polnisch-ukrainischen Grenze ankommen. „Es gehört zu unserem Selbstverständnis, zu helfen, wo Menschen Leid ertragen müssen“, sagt KKB-Chef Prof. Christoph Hanefeld, bedankt sich bei den Mitarbeitern und verspricht: „Wenn ein weiterer Transport zustande kommt, stellen wir gern zusätzliches medizinisches Material zur Verfügung.“
Rat soll am Donnerstag eine Ukraine-Resolution verabschieden
Derweil nimmt die Unterstützung für die Kriegsopfer weiter an Fahrt auf. Die Ratsfraktionen der SPD, Grünen, CDU, UWG, Freien Bürger, Linken, FDP, Die Partei & Stadtgestalterer haben sich auf eine Resolution verständigt, die bei der Ratssitzung am Donnerstag (3.) verabschiedet werden soll. Darin wird „der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste verurteilt“. Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, „alle Möglichkeiten auszuloten, um bei der Bewältigung der (...) humanitären Krise zu helfen“. Schnellstmöglich sollen Unterbringungskapazitäten aufgebaut werden, „damit Bochum seiner Verpflichtung als ,Sicherer Hafen’ auch weiterhin gerecht werden kann“.
Wie berichtet, hat Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) die Wohnungsgesellschaften um Unterstützung gebeten. Die VBW sichert schnellen Beistand zu. Man wolle „fliehenden Ukrainerinnen und Ukrainern ein sicheres Zuhause in diesen unsicheren Zeiten bieten“, heißt es bei dem kommunalen Wohnungsunternehmen. Die VBW-Stiftung soll dabei die Möblierung übernehmen. Details werden derzeit abgestimmt. Aktuell stehen Unterkünfte für rund 100 Personen in Wohnungen und Flüchtlingseinrichtungen zur Verfügung, teilt die Stadt mit.
„Für uns ist klar, dass wir die Menschen, die bei uns Schutz suchen, aufnehmen“, sagt Anna di Bari (Die Grünen), Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
Die Stadt Bochum bündelt die Hilfsangebote für die Ukraine über die Bochumer Ehrenamtsagentur (BEA). Die Hotline ist von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr unter 0234 / 95 70 99 49 oder spontanhilfe@bochum.de erreichbar.
Grüne öffnen ihr Parteibüro an der Diekampstraße für Sachspenden
Ratsmitglieder sollen Sitzungsgelder spenden
Bei der finanziellen Unterstützung der Ukraine-Hilfe sollen die Ratsmitglieder mit gutem Beispiel vorangehen.Die „Stadtgestalter“ regen an, dass die Sitzungsgelder, die für die Ratssitzung am Donnerstag (3.) ausgezahlt werden, an die Gesellschaft Bochum-Donezk gespendet werden.Bei 25 Euro für jedes der 86 Ratsmitglieder kämen so bis zu 2150 Euro zusammen.
Die Grünen planen eine eigene Hilfsaktion. Mit zwei Transportern sollen am Wochenende Hilfsgüter an die polnische und slowakische Grenze zur Ukraine gebracht werden. Benötigt werden vor allem Medikamente, warme Kleidung in allen Größen für Männer, Frauen und Kinder, Hygieneartikel, Windeln, Babyöl und Puder, Spielzeug sowie Campinggeschirr und Decken. Die Spenden können bis Donnerstag (3.) jeweils von 11 bis 17 Uhr im Grünen Büro in der Diekampstraße 37 abgegeben werden. Um telefonische Voranmeldungen unter 0234 1 87 67 wird gebeten.