Bochum-Stiepel. Keine Ruhe an der Ruhr. Ein Spazierweg in der Ruhraue in Bochum-Stiepel wurde entfernt, dann ein Zaun gezogen. Viele Bürger finden das unsinnig.
Im Streit über Sinn oder Unsinn der Zäune in der Ruhraue in Bochum-Stiepel meldet sich nun die Bürgerinitiative „Pro Erhalt des Ruhrauen-Fußwegs“ zu Wort. Zuvor hatte die Stadt Bochum – wie berichtet – die erneute Beschädigung der Zäune moniert. Diese würden immer wieder von Bürgern zerstört, die sich einfach Zugang zu den Bereichen verschaffen wollen, wo früher ein Spazierweg herführte. Dabei sei der Zaun ganz bewusst gezogen worden, um die Natur zu schützen, sagt die Stadt. Diesen Grund zieht die Bürgerinitiative in Zweifel.
Bochum: Zaun-Streit in Ruhraue in Stiepel – Bürgerinitiative kritisiert Stadt
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„Kein Spaziergänger, der vor dem Zaun steht, wird seine Notwendigkeit erkennen, ein Naturschutzgebiet zu schützen“, behauptet Claus-J. Giwer von der Bürgerinitiative. „Mehr als 100 Meter Stacheldrahtzaun grenzen hier eine ca. 150 Quadratmeter kleine Wiesenbrache ab, die einseitig an die Straße An der Alten Fähre grenzt. Dieses Fleckchen, obwohl immer außerhalb des Wassergewinnungsgebietes, ist auf einmal das östliche Ende des neuen Naturschutzgebietes, das sich von hier aus über drei Kilometer bis weit über die Kosterstraße hinaus erstreckt.“
Die Bürgerinitiative kritisiert, dass hier „mit immensem Aufwand die Sperrung des ehemaligen Spazierweges durchgesetzt werden“ soll. Giwer: „Dieser bei den Stiepelern als Tortenweg bekannte Rundweg um die Alte Fähre wurde im Zuge der Genehmigung des Ruhrtalradweges gesperrt. Nach Aussage der Stadt Bochum verträgt das Naturschutzgebiet neben dem Leinpfad und dem ausgebauten Ruhrtalradweg keine weitere Störung – auch nicht von ein paar Spaziergängern auf einem abseitigen Weg.“
Die Ankündigung der Stadt, in absehbarer Zeit einen neuen Spazierweg anzulegen, besänftigt die Bürgerinitiative nicht. „Der neue ,geplante Spazierweg’ liegt auch im Naturschutzgebiet und nicht in Randlage. Im Übrigen sind diese Wege als Teile des früheren Radweges vorhanden, sind seitdem als Fußwege ausgeschildert, werden allerdings auch von Radfahrern genutzt, die, von Hattingen kommend, am Ende der Fahrradstraße kein anderes Weiterkommen sehen.“
Abschließend fragt die Bürgerinitiative: „Warum kann die Stadt Bochum nicht akzeptieren, dass die Ruhrauen ein Naherholungsgebiet waren und immer noch sind? Sie könnte sich und den erholungsuchenden Bürgern viel Kosten und Ärger ersparen.“ Im Laufe des Jahres plane man einen Vor-Ort-Termin, „um das unsinnige Vorgehen der Stadt im Bereich der Alten Fähre zu erläutern“, kündigt Claus-J. Giwer an.