Bochum. Die Qualität von Corona-Schnelltests ist sehr unterschiedlich – auch in offiziellen Testzentren. Finden Sie hier heraus, wie sicher Ihr Test ist.

Hunderte verschiedene Corona-Schnelltests sind auf dem Markt, auch Testzentren können sich aus einem breiten Portfolio bedienen. Doch die Zuverlässigkeit der Tests ist sehr unterschiedlich, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) herausgefunden hat. Das PEI weist darauf hin, dass es sich bei den 245 geprüften Tests lediglich um eine Stichprobe aller käuflich erhältlichen Schnelltests handelt.

„Die Bewertung der Tests erfolgt mithilfe eines Panels von 50 Proben, die die Bandbreite von einer sehr hohen Virusmenge bis zu einer niedrigen Virusmenge abdecken“, erklärt das PEI den Versuchsaufbau. „So konnten weniger sensitive Tests von hochempfindlichen Tests unterschieden werden.“

Das PEI hat als Mindestanforderung für die Tests eine Sensitivität von 75 Prozent festgelegt für die Proben, die eine sehr hohe Viruslast enthielten. 46 der geprüften 245 Schnelltests lagen unter diesem Wert.

Derzeit können Hersteller von Schnelltests ihre Produkte ohne vorherige Überprüfung auf den Markt bringen. Ab Mai 2022 wird sich das aufgrund der IVD-Verordnung der EU ändern: Dann müssen auch Covid-Schnelltests von unabhängigen Laboren überprüft werden.

Paul-Ehrlich-Institut prüft Antigen-Schnelltest: 46 fallen durch

Mit dieser Liste können Sie nachschauen, für wie zuverlässig das Paul-Ehrlich-Institut Ihren Schnelltest hält. Selbstverständlich hängt die Zuverlässigkeit zusätzlich auch von der Probenentnahme ab.

Die Werte in der Tabelle geben an, wie gut der jeweilige Schnelltest eine Infektion nachweisen kann. Werden beispielsweise von 100 Erkrankten mit diesem Test 80 erkannt, liegt die Sensitivität bei 80 Prozent.

Schnelltests, die der Überprüfung nicht standgehalten haben, sind von der Liste des BfArM gestrichen worden und sind möglicherweise auch nicht mehr im Handel erhältlich. Wenn Testzentren diese dennoch nutzen, erhalten sie dafür keine finanzielle Erstattung mehr.

Tipp: Das IT-Kollektiv „Zerforschung“ hat sich ebenfalls mit den Schnelltests beschäftigt und eine Web-App programmiert. Darin kann man mit der Handykamera den Strichcode auf der Verpackung eines Schnelltests scannen und direkt prüfen. Hier geht's zur Anwendung (externe Seite).