Bochum. Die Polizeibeamten in Bochum erhalten bald komplett blaue Uniformen. Weil auch die Streifenwagen nach und nach auf die neue Farbgebung umgestellt werden, wird die Farbe Grün ganz aus dem Erscheinungsbild der Polizei verschwinden.

Bald trägt die Bochumer Polizei nicht mehr Grün, sondern nur noch Blau. Im Laufe der kommenden Monate - ein genauer Termin ist noch unbekannt - werden gut 1200 Beamte in Bochum, Herne und Witten eine komplett neue Dienstkleidung erhalten. Sie ist schicker und nicht so bieder wie die bisherige - und sie ist aus neuesten Stoffen geschneidert, wie das NRW-Innenministerium versichert: leichter, stabiler und atmungsaktiver.

Lange mussten die Deutschen nach Ländern wie etwa Italien blicken, wenn sie eine fesche Polizeiuniform sehen wollten. Das könnte bald nicht mehr nötig sein. Der Bochumer Polizeisprecher Volker Schütte ist jedenfalls angetan: „Ich finde das optisch sehr in Ordnung. Das Blau ist schöner als das Grün.” Aber: „Das wird eine große Umstellung, wenn man vorher über 30 Jahre die alte Uniform getragen hat.”

24 Teile je Uniformsatz

Die neue Blaue hat mehrere Modelle, je nach Innen- oder Außendienst: Wachdienst-Kurzjacken, Innendienstsakkos, Innendienstuniformen, Schirmmützen, Anoraks, Krawatten, Rollis, Pullover, Hemden, Blusen, Hoheitsabzeichen, Schuhe. Jeder Uniformsatz besteht aus durchschnittlich 24 Teilen. Entwickelt wurden sie von „Textilingenieuren”, die mit Hilfe einer Polizei-Arbeitsgruppe einen praxistauglichen Kompromiss von Funktionalität und Optik entwickeln mussten. „Wir wechseln nicht nur die Farbe, sondern investieren weiter konsequent in die Ausstattung der Polizei”, sagt Innenminister Dr. Ingo Wolf. „Außerdem geht der Trend bundes- und europaweit zur blauen Polizeiuniform.”

Probetragen mit fast 1400 Polizisten

Die neue Blaue ist vorher von fast 1400 Polizistinnen und Polizisten in Krefeld, Bielefeld und Mettmann zehn Monate getestet worden. „Die neue Farbe kommt bei den Menschen in den Teststädten gut an”, sagt Wolf.

Die alten Uniformen - in NRW 30 000 Stück - landen übrigens nicht in der Altkleidersammlung. Ministeriumssprecher Wolfgang Beus: „Die werden entsorgt werden.” Die Kosten des Kleiderwechsels nannte er nicht.