Bochum. Im Kino Endstation in Bochum findet das 29. Filmfest „Blicke“ statt. Das Programm bietet sehenswerte Amateurfilme, aber das ist noch nicht alles.

Die 29. Ausgabe von „Blicke“, dem Filmfest des Ruhrgebiets, startet am Mittwoch, 17. November, und widmet sich fünf Tage lang dem filmischen Schaffen in der Region und darüber hinaus. In diesem Jahr auch wieder mit Publikum und Gästen im Kino Endstation in Bochum-Langendreer.

„Blicke“-Filmfestival in Bochum findet unter Corona-Bedingungen statt

Im letzten November hatte die Pandemie einen unüblichen Festivalablauf erzwungen. Die Veranstaltung fand erstmals nur online statt, es fehlte die persönliche Begegnung, der unmittelbare Austausch, das Zusammensein. Auch die Jury-Sitzung fand lediglich vor dem Bildschirm statt. Das ist in diesem Jahr zum Glück nicht erneut so, die „Blicke“ gehen wie ehedem live und in Farbe im Kino Endstation/Kulturzentrum Bahnhof Langendreeer, Wallbaumweg 108, über die Bühne.

Im Kino Endstation im Kulturzentrum Bahnhof Bochum-Langendreer findet das 29. „Blicke“-Filmfestival statt.
Im Kino Endstation im Kulturzentrum Bahnhof Bochum-Langendreer findet das 29. „Blicke“-Filmfestival statt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Saal im Kino Endstation in Bochum fasst rund 90 Zuschauerinnen und Zuschauer

Gleichwohl gibt es Einschränkungen, denn das Festival ist als 3-G-Veranstaltung ausgeflaggt, was auch bedeutet, dass für manche Begleitveranstaltungen wegen der begrenzten Platzzahl Reservierungen erforderlich sind. Auch werden für den Kino-Saal der Endstation nur so viele Karten verkauft wie es Plätze gibt (rund 90); in der Vergangenheit war es nicht unüblich, dass bei „Überfüllung“ Zuschauerinnen und Zuschauer sogar auf dem Boden Platz nahmen. Das wird es in diesem Jahr nicht geben.

Matinee am Sonntag

Am Sonntag, 21. November, lädt das „Blicke“-Festival zu einer Matinee ins Kino Endstation, Wallbaumweg 108, ein. Nach einem gemeinsamen Frühstück gibt es ein Screening der Preisträgerfilme, die die Jury am Vorabend gekürt hat.Beginn ist um 10 Uhr. Der Eintritt beträgt 10 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich. Der Eintrittspreis pro Filmprogramm des Blicke-Festivals beträgt 8/erm. 6 Euro. Tickets & Programminfos auf www.blicke.org

Das „Blicke“-Amateurfilmfestival gibt es seit fast 30 Jahren; es stehen Veränderungen an. Die langjährige Leiterin Gabi Hinderberger fungiert nunmehr als Co-Leiterin und Verantwortliche für das Kinder- und Jugendprogramm. Alisa Berezovskaya, Felix Hasebrink und Katharina Schröder bilden die neue „Blicke“-Leitung – das veränderte Outfit der Festival-Homepage trägt bereits ebenso ihre Handschrift ebenso das Programm, das politischer ausfällt als in anderen Jahren.

Beiträge beim „Blicke“-Filmfestival sparen das Politische nicht aus

So in dem Beitrag „Overwhelming Attraction” der russischen Regisseurin Danila Lipatov. Alle spionieren einander aus, sind unglücklich verliebt und vergessen, wie ihre Geliebten aussehen: Farbbilder aus sowjetischen Melodramen zeigen in diesem 8-Minuten-Kurzfilm den barocken Totentanz des Poststalinismus.

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Oder „Operation Moonbird“ von Dustin Lose. Mit der Kamera begleitet er das zivile Aufklärungsflugzeug „Moonbird“ über dem Mittelmeer. Die Crew hält Ausschau nach Menschen auf der Flucht, die in Seenot geraten. Sie nimmt Funkkontakt zu Rettungsstellen auf und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen. Der 22-minütige Film erscheint als eine eindrückliche Dokumentation an einer der tödlichsten Grenzen der Welt.

Oder „Stop Nineteen“ von Danielle Swindells. Die britische Filmautorin macht den Bürgerkrieg in Nordirland zum Thema. 3600 Menschen starben dort zwischen 1968 und 1998. Heute halten Touristenbusse in den Arbeitervierteln von Belfast, die Schauplatz von Morden und Bombenanschlägen waren. Ein Film über Katastrophentourismus.

Neben dem Film-Wettbewerb gibt es wieder ein Rahmenprogramm

Neben dem Wettbewerb findet wieder das „Blicke“-Rahmenprogramm statt. Dazu zählt eine Exkursion, die am Freitag, 19. November, ins Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets im Ruhr Museum Essen führt (11 bis 14 Uhr). Dort gibt es eine Führung, eine Filmauswahl und eine Diskussion zum Thema Amateurfilm. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen per Mail an info@blicke.org.