Bochum-Linden. In Bochum-Linden wurde illegal Müll entsorgt. Ein Fall für die Müll-Detektive des USB. Diese haben immer mehr zu tun – in vielen Bereichen.

Bernhard Voigt aus Bochum-Linden ist sauer. Zum wiederholten Male ist ihm an der Hattinger Straße auf Höhe Hausnummer 558 auf dem Weg in den Wald aufgefallen, dass illegal Müll entsorgt wurde. „Meistens gelbe Säcke mit einer breiigen Masse – ekelig!“, sagt er. Die Stadt Bochum hat er verständigt, im Verbund mit dem Umwelt-Service Bochum (USB) wurde der Müll auch entsorgt. Doch Voigt geht das nicht weit genug. Er will, dass die Übeltäter überführt werden – durch weitreichendere Untersuchungen. Doch leichter gesagt als getan, heißt es vom USB.

Bochum: Illegal Müll entsorgt – USB hat immer mehr Arbeit

Man könne doch Fingerabdrücke nehmen, findet Bernhard Voigt. Oder den Inhalt untersuchen, um so dem Verursacher vielleicht auf die Spur zu kommen.

Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, weiß man beim USB. „Bei Ablagerungen von Essensresten sind Hinweise auf einen Verursacher kaum zu finden“, teilt Unternehmens-Sprecher Jörn Denhard mit. „Eine Analyse der Abfälle (DNA, Fingerabdrücke etc.) ist weder durch die Stadt Bochum noch durch den USB technisch und zeitlich zu leisten und würde auch kostenmäßig in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen.“

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Ausnahme: Sollte der Abfall gefährlicher Natur sein (unbekannte Flüssigkeiten, Benzinkanister o.ä.), würden Experten dazu gerufen. Sie können die Art und Gefährlichkeit feststellen und für einen sicheren Transport zur weiteren Entsorgung sorgen.

Müll in Bochum: Zahl der wilden Kippen hat sich fünf Jahren verdreifacht

Obendrein hätten die Abfall-Kontrolleure des USB mehr als genug zu tun. „Beinahe täglich gehen im Umwelt- und Grünflächenamt Beschwerden und Hinweise zu unbefugten Abfallablagerungen, sogenannten ,Wilden Kippen’ ein“, berichtet die Stadt. Die Fallzahlen hätten sich in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht (2016 – ca. 1800 Meldungen, 2020 – ca. 4700 Meldungen), heißt es aus dem Rathaus.

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Der USB Bochum beschäftigt insgesamt fünf Abfallkontrolleure. Zu deren Aufgaben gehören u.a. Observierungen, Kontrollen und Beweissicherungen an Problemstellen. Ausgewählte Hotspots, an denen permanent Abfälle ordnungswidrig abgeladen werden (insbesondere an Container-Standplätzen), würden regelmäßig von den Abfallkontrolleuren kontrolliert. Denhard: „Zur Beweissicherung werden die Abfälle durchsucht, Säcke geöffnet und der Inhalt gesichtet. Die Abfallkontrolleure suchen nach Hinweisen, die auf die Verursacher schließen lassen.“

Immerhin sei ein Rückgang an illegalen Kippen an den Container-Standorten zu bemerken, teilt der USB mit. Dafür habe die Anzahl der Nachkontrollen nach Sperrmüllterminen zugenommen. Es komme immer häufiger vor, dass nach der Abfuhr sogenannte „Sperrmüllreste“ entstehen.