Bochum. Fast täglich gibt es in Bochum Fahrradunfälle. Trotzdem sollen es nicht mehr sein als 2020. Zudem gibt es weitere Statistik-Zahlen rund ums Rad.
Mehrmals pro Woche meldet die Bochumer WAZ einen Fahrradunfall. Aber der Eindruck scheint zu täuschen: Die Fallzahlen im laufenden Jahr steigen im Bochumer Polizeibezirk (mit Herne und Witten) nicht an.
Diese Entwicklung zeichnet sich für das Jahr 2021 ab, wie die Polizei auf WAZ-Anfrage erklärte. „Die Zahl der insgesamt verunglückten Rad- und Pedelecfahrer ist voraussichtlich leicht rückläufig; der Anteil der Radfahrer an dieser Zahl sinkt, der der Pedelecfahrer stagniert“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Konkrete Zahlen wurden noch nicht bekannt.
Immer mehr Radfahrende an Unfällen mit Personenschäden beteiligt
Zuletzt, zwischen 2018 und 2020, war die Anzahl der Fahrradunfälle (inklusive Pedelec) wie schon in den Jahren davor deutlich angestiegen. Artschwager: „Der Gesamtanteil an allen Verkehrsunfällen mit Personenschäden hat sich von 26,8 auf 35,2 Prozent erhöht. Insbesondere der Anteil der Alleinunfälle ist angestiegen.“
In absoluten Zahlen heißt dies: 2018 gab es im Bochumer Polizeibezirk 396 Fahrradunfälle, 2020 aber bereits 506. Allein auf Bochumer Stadtgebiet waren im Jahr 2020 insgesamt 313 Radfahrende verunglückt.
In diesem Jahr wurden auf der Springorum-Trasse 373.673 Radfahrende gezählt
Die stagnierenden bzw. leicht sinkenden Rad-Unfallzahlen passen auch zu den Daten, die die beiden Zählstellen auf der Springorum-Trasse (Höhe Querenburger Straße) und auf der Wittener Straße (stadtauswärts zwischen Hbf und Ferdinandstraße) liefern. Demnach sind an der Zählstelle auf der Springorum-Trasse in diesem Jahr bisher 373.673 Fahrräder unterwegs gewesen, an der Wittener Straße 220.509 (Stand: 4. Oktober).
Das entspricht – prozentual aufs ganze Jahr umgerechnet – ungefähr den Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Die gewaltige Steigerung der Nutzerzahlen im Laufe des Vorjahres (43,6 Prozent auf der Springorum-Trasse und 16 Prozent an der Wittener Straße) wird sich in diesem Jahr wohl nicht wiederholen, zumal in den kommenden Herbst- und Winterwochen eher weniger als mehr in die Pedale getreten wird.
In immer mehr Haushalten steht ein Pedelec bereit
Die Anzahl der Pedelec-Fahrenden nimmt derweil ständig zu, wie auch auf Bochumer Straßen deutlich zu sehen ist. Das Statistische Landesamt hat vor kurzem Zahlen für ganz NRW veröffentlicht: Demnach besitzen rund 1,2 Millionen Privathaushaushalte mindestens ein Elektrofahrrad. Der Anteil der Haushalte mit Pedelecs an allen 8,1 Millionen Haushalten ist im Jahr 2021 auf 15,3 Prozent gestiegen – eine Verdreifachung innerhalb der vergangenen sechs Jahre.
Insbesondere bei den Haushalten von Rentnerinnen und Rentnern sind Pedelecs beliebt: 19,6 Prozent von ihnen hat mittlerweile ein Pedelec.