Bochum-Altenbochum. Neun Automaten für Bienenfutter haben die Stadtteilfreunde Altenbochum aufgestellt. Die meisten von ihnen wurden jetzt zerstört.

Den Bienen und somit der Umwelt und schließlich uns selbst in Bochum etwas Gutes tun: Dafür stellten die Stadtteilfreunde Altenbochum kürzlich neun Automaten für Bienenfutter im Stadtteil verteilt auf. Der Großteil dieser knallgelben Automaten wurde jetzt zerstört. Die Stadtteilfreunde (ehemals Werbegemeinschaft) sind fassungslos und stinksauer.

Bochum: Völlig sinnlos – Vandalen zerstören Automaten für Bienenfutter

Vicky Weber hat eigentlich Besseres zu tun, als mittags durch Bochum-Altenbochum zu fahren, um sich umzuschauen. Sie ist Dachdeckerin und hat voller Auftragsbücher. Doch sie ist zugleich auch die Vorsitzende der Stadtteilfreunde Altenbochum. Und in dieser Funktion nimmt sie an diesem Mittwoch, 22. September, den traurigen Schaden auf.

„Von den neun Automaten, die wir erst im Juni und Juli aufgestellt haben, sind nur noch drei ganz in Ordnung“, zieht sie ein ernüchterndes Fazit. „Drei sind komplett leer, die anderen so beschädigt, dass wir sie nicht mehr nutzen können.“ Weber ist bedient. „Wer tut so etwas?“, fragt sie, ohne eine Antwort zu erwarten. „Da fehlen einem echt die Worte.“

Vicky Weber (von links), Sandra Krauskopf, Lars Wickenburg, Christoph Firlay und Susanne Karnei von den Stadtteilfreunden Altenbochum freuten sich im Juni, als sie die Bienenfutterautomaten in Bochum freigeben konnten. Nun sind viele von ihnen kaputt.
Vicky Weber (von links), Sandra Krauskopf, Lars Wickenburg, Christoph Firlay und Susanne Karnei von den Stadtteilfreunden Altenbochum freuten sich im Juni, als sie die Bienenfutterautomaten in Bochum freigeben konnten. Nun sind viele von ihnen kaputt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Der Sachschaden gehe schon in den vierstelligen Bereich, schätzt Vicky Weber. „Wir müssen jetzt gucken, wie wir weiter damit umgehen.“ Die Stadtteilfreunde Altenbochum hatten die Bienenfutterautomaten aus Mitgliederbeiträgen komplett selbst finanziert. Mehrere hundert Euro koste so ein Automat, der aus einem alten Kaugummiautomaten umgebaut wird.

Darin befinden sich Kapseln mit Wildblumensamen, die man für 50 Cent erwerben kann. Zu Hause im heimischen Garten kann dann eine Blumenwiese gesät werden, die die Bienen später anfliegen können. Dieser Chance werden sie nun beraubt.

Zentrale Orte gewählt

Die Stadtteilfreunde Altenbochum sind aus der Werbegemeinschaft hervorgegangen. Sie wollen sich so dem Stadtteil mehr öffnen, das Zusammenleben in Altenbochum verbessern sowie Netzwerke pflegen und fördern.Für die Bienenfutterautomaten wurden bewusst zentrale und frequentierte Orte gewählt, an denen man vielleicht auf einem Spaziergang vorbeikommt. Zum Beispiel am Neuen Gymnasium, an der evangelischen Kirche und am Opelring. Die Kapseln mit dem Blumensamen werden in Werkstätten von Menschen mit Behinderungen befüllt. „Das Ganze hat also auch noch einen sozialen Zweck“, sagt Vicky Weber.

Denn die Kapseln sind weg, ebenso das Geld. Doch dabei dürfte es sich um keinen hohen Betrag handeln, sagt Vicky Weber. „Die Automaten werden mindestens zweimal im Monat von uns geleert. Das wird sich für die Täter nicht gelohnt haben.“ Umso unverständlicher ist für die Stadtteilfreunde dieser Vandalismus in seinem ganzen Ausmaß. Man hätte ja nach dem ersten Automaten aufhören können, wenn man merkt, dass dort nicht das große Geld zu holen ist.

Automaten zerstört: Stadtteilfreunde Altenbochum stellen Strafanzeige

Jetzt stehen an den Standorten der Automaten teilweise nur noch die Metallgehäuse. Die anderen sind so beschädigt worden, dass sie nicht genutzt werden können. Die drei intakten Automaten werden demnächst neu befüllt. Dann kommt die „Herbstware“ – Samen für Krokusse.

Ob die beschädigten Automaten repariert werden, stehe aktuell noch nicht fest, sagt Vicky Weber. „Wir haben nächste Woche eine Vorstandssitzung, dann werden wir das bereden.“ Fürs Erste habe man Strafanzeige gestellt.

Bienenfutter geklaut: Stadtteilfreunde Altenbochum bitten um Hinweise

Gleichwohl sind die Stadtteilfreunde dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung. „Wenn dadurch die Täter überführt werden können, werden wir uns auch eine passende Belohnung ausdenken, verspricht sie. Kontakt: hallo@stadtteilfreunde-altenbochum.de .