Bochum-Dahlhausen. Wasser und Schlamm sind größtenteils beseitigt, doch wie geht es nun weiter? Und was kann die Stadt Bochum jetzt und in Zukunft dazu beitragen?

Die von der Ruhr-Flut betroffenen Vereine und Bürger in Bochum sind weiter dabei, aufzuräumen und die schweren Schäden zu sichten. Wasser und Schlamm sind größtenteils beseitigt, doch wie geht es nun weiter? Und was kann die Stadt Bochum jetzt und in Zukunft dazu beitragen, um Schäden zu beheben – oder gar zu verhindern? Diese Frage stellt sich jetzt vor dem Treffen mit OB Eiskirch in der Verwaltungsstelle Südwest.

Stadt Bochum trifft jetzt Vereine

Viele Vereine und Hausbesitzer an der Ruhr in Bochum hat das Hochwasser vor allem in Dahlhausen und Stiepel schwer getroffen. Da größtenteils die Versicherungen nicht dafür aufkommen, stehen sie vor dem Nichts, sind auf externe Hilfe angewiesen. Von der Stadtverwaltung war bisher wenig zu hören. Von offizieller Seite aus der Politik hat bislang vor allem Südwest-Bezirksbürgermeister Marc Gräf Flagge gezeigt, der zu seinem Sprengel regelmäßig engen Kontakt hält, engagiert vor Ort ist, die Probleme bei den Anliegern erfragt und die Bürger-Spenden in eine geordnete Bahn lenkt.

Volkhard Schnitzler vom Schwimmverein Linden-Dahlhausen in Bochum LDSV hofft nun auf finanzielle Unterstützung.
Volkhard Schnitzler vom Schwimmverein Linden-Dahlhausen in Bochum LDSV hofft nun auf finanzielle Unterstützung. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die Bochumer Stadtspitze hüllt sich bisher in Stillschweigen, auch zur massiven Kritik der „abgesoffenen“ Anwohner Am Ruhrort in Dahlhausen an den Bebauungsplänen der Stadt Bochum für das dortige Grabeland in Ruhrnähe, das meterhoch unter Wasser stand – und weshalb sich die Anwohner sorgen, das eine künftige Überflutung hier noch schlimmer ausfallen werde.

Viele offene Fragen in Bochum

Zurück zu den Ruhr-Vereinen in Dahlhausen. Besonders hart getroffen hat es auch den Linden-Dahlhauser Schwimmverein LDSV. Der Sitz des Clubs direkt am ehemaligen Ruhr-Schwimmbad in Dahlhausen stand im Erdgeschoss teils komplett unter Wasser. „So was habe ich noch nicht erlebt, einige Räume sind fast vollgelaufen“, sagt Vorsitzender Volkhard Schnitzler (74) beim Gang durch die Räume. Das Wasser ist weg, doch das Mauerwerk ist sehr durchfeuchtet. Trockengeräte des ASB sollen Abhilfe schaffen. Das dauert Wochen. „Es ist im Moment der helle Wahnsinn bei uns“, so auch Uwe Labudda, der sportliche Leiter. „Das Wasser stand bei uns im Vereinsheim bis zur Decke der ersten Etage.“ In Anglerhosen habe man versucht, die Räume frei zu machen. „Das ganze Material für Events, wie Kühlvitrinen und Ähnliches, ist Schrott, alles im Container.“

Wie es mit der gesamten unteren Etage bei der Sanierung weitergeht, müsse ein Gutachter klären, so Schnitzler. Und zeigt auf tiefe Risse in den tragenden Holzbalken an den Decken. „Das wird ein Statiker klären müssen. Wir haben viele Maßnahmen gegen Ruhr-Hochwasser unternommen, von Schott-Türen bis Pumpen, das hat bisher geholfen. Aber das alles hat diesmal nicht geholfen. Welcher Wasserstand kommt denn in Zukunft auf uns zu?“

TV Wattenscheid 01 hilft

Der TV Wattenscheid 01 will dem LDSV jetzt mit einer Spendenaktion unter die Arme greifen. Dafür ist ein Konto des Vereins zum Spendenkonto umfunktioniert worden. Leider ist es dem TV Wattenscheid 01 aus rechtlichen Gründen nicht möglich, als gemeinnütziger Verein ein allgemeines Spendenkonto für alle in Dahlhausen betroffenen Menschen einzurichten. Gelder dürfen nur an andere gemeinnützige Vereine weitergegeben werden. Deshalb sammelt der TV Wattenscheid 01 jetzt für den befreundeten Verein im Ruhrtal. „Der LDSV hilft uns immer, z.B. beim Stadtwerke-Halbmarathon mit viel Manpower, da wollen wir auch helfen. Der LDSV muss ja eigentlich von Null an anfangen.“ Wer für den Wiederaufbau der Infrastruktur des Linden-Dahlhauser Schwimmvereins spenden möchte, kann das ab sofort tun.