Bochum. Vamos a la playa: Der „Stattstrand“ ist wieder da. Am Rande des Bermudadreiecks soll er die Hotspots in Bochum entzerren. Das sind die Regeln.

Vamos a la playa – der „Stattstrand“ ist wieder da. Seit dem Wochenende bietet die Stadt vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Treff hinter der Diskothek „Riff“ am Konrad-Adenauer-Platz. Bis mindestens Ende August wird das so bleiben. Verlängerung: möglich.

Im Sommer 2020 war der „Stattstrand“ erstmals an den Start gegangen. Die Plätze am Schauspielhaus und Musikforum hatten sich in der Corona-Krise zu nächtlichen Hotspots entwickelt. Tausende Beschwerden genervter Anwohner sowie regelmäßige Platzräumungen ließen die Stadt handeln: Die Bochumer Agentur „Radar“ (Zeltfestival Ruhr) gestaltete am Rande des Bermudadreiecks eine Ausweichfläche mit 400 Tonnen aufgeschüttetem Sand und Holzpaletten als Sitzmöbel. Ein Hauch von Urlaub. Kosten für zwölf Wochen: 230.000 Euro.

„Stattstrand“ in Bochum: Stadt zahlt bis zu 329.000 Euro

Der „Stattstrand“ sorgte 2020 für einen heftigen Streit im Rat. Das Geld werde zum Fenster rausgeschmissen, stattdessen müsse der kommunale Ordnungsdienst verstärkt werden, zürnte die CDU. Das Jugendamt indes sieht sich bestätigt. „Im Vorjahr wurden 25.000 Besucher gezählt, das entspricht 860 Gästen pro Tag“, rechnet die stellvertretende Leiterin Franziska Weiße vor. Das Ziel, die Hotspots zu entzerren, sei erreicht worden.

Deshalb gibt’s eine Neuauflage. Für wie viel Geld, hängt davon ab, wie lange die Beach-Lounge aufgebaut bleibt. „Wir planen mindestens bis zum 29. August“, sagt „Radar“-Chef Heri Reipöler und blickt dabei auf den 1. September. Dann, so besagt es der derzeitige Corona-Fahrplan in NRW, sollen die Clubs und Diskotheken wieder öffnen – und der „Stattstrand“ hätte sich erledigt. Dauert’s wie 2020 bis Oktober, kalkuliert Franziska Weiße mit 329.000 Euro.

Azeza (li.) und Svenja haben Wein und Leckereien mitgebracht. Das ist am „Stattstrand“ in Bochum ausdrücklich erlaubt.
Azeza (li.) und Svenja haben Wein und Leckereien mitgebracht. Das ist am „Stattstrand“ in Bochum ausdrücklich erlaubt. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

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Besucher müssen sich am Eingang registrieren

Die Regeln am KAP richten sich nach den aktuellen Corona-Vorgaben. Die Besucher müssen sich registrieren: per App oder klassisch per Meldebogen. Es herrscht Einbahnverkehr beim Ein- und Ausgang und Maskenpflicht außerhalb der Sitzinseln. „Das ist doch normal. Ich find’s echt chillig hier. Das kann man sich auch als Schüler leisten“, meint Dominik (17), der mit drei Freunden und vier Sixpacks Radler am Freitagabend zu den ersten Besuchern zählte.

„Der ,Stattstrand’ ist bewusst keine kommerzielle Veranstaltung“, bekräftigt das Jugendamt. Der Eintritt ist ebenso frei wie die Nutzung der Toiletten. Getränke und Speisen dürfen mitgebracht werden. Die Preise, die an einem von der benachbarten „Rotunde“ bewirtschafteten Kiosk aufgerufen werden, passen ins Konzept: 0,5 Liter Cola & Co. gibt’s für 1,50 Euro (Wasser ein Euro), eine 0,33-Liter-Flasche Bier für zwei Euro.

In den Ferien ist der „Stattstrand“ auch donnerstags geöffnet

Bis zu 400 Personen dürfen sich gleichzeitig auf dem 5000-Quadratmeter-Areal aufhalten. Öffnungszeiten sind freitags und samstags von 19 bis 2 Uhr, in den Sommerferien auch donnerstags. Am Auftakt-Wochenende war der Strand ordentlich gefüllt. Die Hotspots Schauspielhaus und Musikforum waren dennoch gewohnt voll.