Bochum. Schulen und Kitas können pro Einrichtung rund 500.00 für Luftfilter beantragen. Die Stadt sieht das als Chance, ist aber weiterhin skeptisch.
Seit vergangener Woche können Schulen und Kitas beim Bund eine finanzielle Förderung beantragen, um ihre Gebäude mit Luftfilteranlagen auszustatten. Sie sollen helfen, ein höheres Infektionsrisiko mit dem Coronavirus zu vermeiden. Noch gibt es für Bochum keine konkreten Pläne.
„Fast alle Räume sind zum Außengelände zu öffnen“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Deswegen seien die Luftfilter für die Kitas kein Thema. Für die Einrichtungen der anderen Träger werde derzeit geprüft, ob ein Antrag gestellt würde: „Die Informationen über dieses Programm liegen uns erst seit Kurzem vor. Daher können wir zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht viel dazu sagen“, so Hannah Praetorius, Sprecherin der evangelischen Kirche in Bochum. Auch beim Caritasverband würde derzeit eine Antragsstellung geprüft.
Luftfilter für Schulen und Kitas: 500.000 Euro pro Einrichtung
„Grundsätzlich begrüßen wir es sehr, wenn Bund oder Länder Fördergelder zur Verfügung stellen“, so Wiebke Neumann, Sprecherin des Kita-Zweckverbands. Nicht alle Räumlichkeiten bieten sich für den Einsatz solcher Luftfilteranlagen an, eine abschließende Einschätzung liege noch nicht vor. Derzeit gebe es in den Kitas CO2-Ampeln, die anzeigen, wie belastet die Luft ist.
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Die Anträge für die Unterstützung können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis Ende des Jahres eingereicht werden. Pro Einrichtung gibt es maximal 500.000 Euro, allerdings gilt der Anspruch nur für Einrichtungen, die von Kindern bis zu zwölf Jahren besucht werden. Die Grundschulen in Bochum würden also in Frage kommen.
Stadt Bochum prüft Luftfiltereinsatz für Schulen
Die Stadt prüft deshalb, wie sinnvoll der Einsatz in den Schulen ist – müsse dabei aber auch bedenken, dass durch notwendige Baumaßnahmen weitere hohe Kosten entstehen könnten. „Wenn die Luftfilter zu einer Verbesserung beitragen, wäre das natürlich Chance“, so Sprenger. Jedoch vertrete die Stadtverwaltung weiter den Standpunkt, dass in allen Klassenräumen ausreichend gelüftet werden könne.
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„Wir haben noch keinen Antrag gestellt, überlegen es uns aber. Vor allem Richtung Herbst/Winter, wenn man weniger lüften kann, wäre es eine gute Ergänzung“, erklärt Thomas Dresler, Schulleiter der Grundschule Günnigfeld.
Kritik kommt von den weiterführenden Schulen
Dass Luftfilter nur für Kinder unter zwölf Jahren zum Einsatz kommen können, weil diese noch nicht geimpft werden, sorgt für Kritik. Ulrich Sauter, Leiter der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule (MSM) in Wattenscheid, findet, dass mit zweierlei Maß gemessen werde: „Die MSM hat als Gesamtschule im Vergleich zu Grundschulen deutlich größere Klassen und damit eine höhere Aerosolbelastung in den Räumen.“
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In einer glücklichen Situation ist das Neue Gymnasium in Bochum: „Luftfilter und CO2-Ampel sind bereits im Neubau verbaut sind“, so Schulleiter Oliver Bauer. Die Schule sei sehr zufrieden, dass in der Pandemie eine moderne Lüftungsanlage im Gebäude zur Verfügung stand.