Bochum. Der Bundestagswahlkampf läuft an. Mit einer etablierten Bundespolitikerin und einem Neuling als Direktkandidaten tritt die Bochumer Linke an.

Mit einer etablierten Bundespolitikerin und mit einem Neuling als Direktkandidaten geht die Bochumer Linke in den Bundestagswahlkampf. 110 Tage vor der Wahl haben Sevim Dagdelen (Wahlkreis 140, Bochum I) und Felix Oekentorp (Wahlkreis 141, Herne-Bochum II) die Eckpunkte ihrer Kandidatur benannt.

Zentrales Ziel: die Vermögensabgabe

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Allerdings musste die Partei bei der „Vorstellung“ ihrer Spitzenkräfte im Jahrhunderthaus auf eine der bekanntesten und profiliertesten Köpfe der Linken in Deutschland verzichten. Krankheitsbedingt hatte Sevim Dagdelen ihre Teilnahme abgesagt. Ihre schriftliche Botschaft zum Auftakt des Wahlkampfs, den die Bochumer Linke am Donnerstag (17.) mit einem Treffer der Wahlhelfer beginnt: „Am 26. September entscheiden die Wählerinnen und Wähler, wer für die Kosten der Corona-Krise zahlt.“ Geht es nach der Linken, dann tragen nicht Bezieher mittlerer und kleiner Einkommen die Lasten. „Wir setzten uns für eine Vermögensabgabe ein“, so Vorsitzender Amid Rabieh.

Dagdelen gehört seit 2005 dem Bundestag an

Dafür stehe auch Sevim Dagdelen. Die 45-Jährige gehört seit 2005 dem Bundestag an. Sie steht auf Platz drei der Landesliste ihrer Partei und hat damit einen Sitz auch im künftigen Bundestag so gut wie sicher.

Felix Oekentorp (rechts) ist Direktkandidat der Bochumer Linken für den Wahlkreis 141 bei der anstehenden Bundestagswahl. Parteivorsitzender Amid Rabieh (l.) kündigt einen kämpferischen Wahlkampf an.
Felix Oekentorp (rechts) ist Direktkandidat der Bochumer Linken für den Wahlkreis 141 bei der anstehenden Bundestagswahl. Parteivorsitzender Amid Rabieh (l.) kündigt einen kämpferischen Wahlkampf an. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

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„Unser Ziel ist ein Ergebnis deutlich über dem Landesergebnis“, so Amid Rabieh zu den Erwartungen seiner Partei. Im Bochum habe Die Linke traditionell überdurchschnittlich gute Ergebnisse, oft sogar lagen diese in der Vergangenheit unter den besten fünf aller Kreisverbände in NRW. Der Partei-Chef kündigt einen kämpferischen Wahlkampf mit einer engagierten Mitgliederschaft an. 2017 hatte Die Linke bei der Bundestagswahl in NRW 7,5 Prozent der Stimme erhalten, in Bochum waren es 10,3.

Gysi und Wagenknecht kommen nach Bochum

Die Linke setze im Wahlkampf vor allem auf die Unterstützung seiner 300 Mitglieder, etwa 20 Prozent werden sich nach Einschätzung des Sprechers aktiv einbringen. 2300 Plakate werden aufgehängt. „Außerdem werden wir einen intensiven Straßenwahlkampf führen“, so Rabieh; nach jetzigem Stand werde die Infektionslage dies zulassen. Hilfe bekomme die Partei außerdem von ihr nahestehenden Personen. Wichtige Themen werden neben den Corona-Kosten noch Mieten, Renten und die Vermögensabgabe sein.

Zwei Prominente haben einmal mehr ihre Unterstützung im Wahlkampf zugesagt. Am 23. August kommt Gregor Gysi nach Bochum. Voraussichtlich kurz vor der Wahl wird außerdem NRW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht erwartet.

Friedensaktivist Oekentorp steht auf Listenplatz 20

Vor allem für das Thema Frieden steht der zweite Direktkandidat: Felix Oekentorp gehört der Linken seit zehn Jahren an. Der Friedensaktivist war während seines Studiums an der Ruhr-Universität Asta-Friedensreferent. Auf der Landesliste seiner Partei steht er auf Platz 20. Listenplatz 17 hat eine weitere Bochumerin inne, nämlich Ratsmitglied Mehriban Özdogan.