Bochum-Riemke. Aus dem Ascheplatz “Am Hausacker“ wurde ein urbanes Freizeitparadies. Worüber Bürger sich freuen und wie klimafreundlich die Anlage ist
Eine Freiluftsporthalle, eine ligataugliche Boulebahn und ein Wasserspielplatz — all das vereint die neu gestaltete Freizeitstätte „Am Hausacker“ in Bochum-Riemke. Am Samstag (12.) war es endlich soweit: Der ehemalige Sportplatz, der nun in neuem Glanz erstrahlt, wurde eröffnet.
Thomas Eiskirch: Fläche in Bochum ist „Bereicherung für den Stadtteil“
Während die kleinsten Besucher bei der Eröffnung den Wasserspielplatz und die Freiluftsporthalle umgehend in Beschlag nehmen, finden sich mehrere Boule-Spieler auf der Liga tauglichen Bouleanlage wieder, die auf der Fläche integriert ist. Sieht man sich um, fällt der Blick ins Grüne. So ist schnell vergessen, dass man sich eigentlich mitten in der Stadt befindet. Schon jetzt gelingt das, wofür die Anlage gedacht ist: ein gemeinsamer Raum für die Bürger und Bürgerinnen von Riemke zu sein. „Es ist etwas ganz besonders Tolles geworden“, sagt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch in seiner Eröffnungsrede. Die Fläche sei eine „Bereicherung für den Stadtteil“, betont er und beglückwünscht die Anwohner zu der neuen Freizeitanlage. Durch die Pandemie kam es zu Verzögerungen im Projektablauf. Umso mehr scheinen sich die Anwesenden am Samstag zu freuen. „Gerade zur Pandemie-Zeit ist es so wichtig, sich wieder zu bewegen“, sagt auch Eiskirch. Daher sei die Anlage „gut für Körper und Seele“.
Begegnung soll im Vordergrund stehen
Bei der sechsjährigen Carlotta und ihrer Oma Heidemarie Menneken kommt der Spielplatz besonders gut an. Während die Erstklässlerin schon über das Gelände stürmt, im Visier das neue Klettergerüst, freut sich Menneken über die Aufwertung des Viertels. „Das ist einen Tagesausflug wert“, ist sie überzeugt. Mit ihrer Enkelin werde sie nun öfter herkommen. Auch Renate Kwiatkowski lobt die Freizeitanlage. „Es wertet das Viertel wirklich sehr auf“, meint sie und lässt den Blick über die Fläche schweifen. „Wir haben hier schon seit vierzig Jahren einen Schrebergarten nebenan. Das Projekt haben wir von Beginn an mit großem Interesse verfolgt und es ist wirklich eine richtige Begegnungsstätte geworden“, meint sie. „Man wird hier wohl immer wieder Leute treffen, die man kennt“. Begegnung ist auch das zentrale Stichwort an der Boulebahn. Dort sind Spieler und Spielerinnen von Vereinen aus der Umgebung versammelt. „Hier ist gerade alles bunt gemischt“, freut sich Nicole Schmied, die gemeinsam mit ihrem Mann beim BC-Buer spielt. Vereinszugehörigkeit spielt an diesem Tag jedoch keine Rolle, der Fokus liegt auf dem Spiel. „Das ist hier wirklich ein bisschen wie Urlaub“, meint Schmied und beobachtet die Partie.
Projekt umfasst 15.000 Quadratmeter Fläche
Das Projekt „Vom Hausacker zum Urban Green“ begann im Oktober 2019 und wurde vom Land, Bund und der Emschergenossenschaft gefördert. Zentrale Punkte, die die Anlage vereinen sollte, sind Spiel, Sport und Begegnung. Bereits im Vorfeld beteiligten sich Akteure im Stadtteil an der Planung. Dazu gehörten Bürger, Vereine, Freizeiteinrichtungen, Kitas und Schulen. Sie alle sollen nun auch von der 15.000 Quadratmeter großen Fläche profitieren. Betreut wird die Freizeitstätte von den Falken Bochum. Ihre Aufgabe ist die Überwachung, Instandhaltung und Weiterentwicklung der Anlage.
Info-Box: Klimafreundliche Freizeitanlage
Die Anlage ist klimafreundlich gestaltet, insbesondere durch die Bepflanzung der Anlage. Drei der Bäume stehen in einer Baumrigole zusammen, bei der es sich um einen unterirdischen Wasserspeicher handelt, in den das Regenwasser vom Dach der Freiluftsporthalle geleitet wird.
Bevor das Gelände zur Freizeitanlage wurde, wurden im Sommer auf dem Ascheplatz bis zu 70 Grad Celsius gemessen. Durch die Umgestaltung zur Grünfläche kann sich Hitze nicht mehr so extrem stauen, was den Aufenthalt angenehmer macht.
Ob es solche Anlagen bald in allen Vierteln Bochum gibt? Nein, stellt Eiskirch klar, das sei zu teuer.
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