Bochum. Um bei Tierrettungen mehr Fachwissen über Tierarten zu haben, wird die Feuerwehr Bochum vom Tierpark geschult. Einige Einsätze sind gefährlich.
Die Feuerwehr Bochum muss immer mehr Einsätze wegen Tierrettungen fahren, zurzeit rund 400 pro Jahr. Um mehr Fachwissen zu bekommen, hat Feuerwehrchef Simon Heußen mit dem Tierpark einen Kooperationsvertrag unterschrieben.
Bei den Einsätzen kommt es immer wieder zu Kontakt mit exotischen Tieren wie Schlangen, Echsen, Schildkröten und Spinnen, aber auch mit heimischen Tierarten wie Schwänen, Füchsen, Bienen, Wespen sowie mit nicht einheimischen Arten wie Kanadagänsen oder Nutrias. Deshalb müssen die Einsatzkräfte auf eine umfangreiche Artenkenntnis zurückgreifen können und einen routinierten Umgang mit Wildtieren entwickeln.
Tierpark Bochum vermittelt Theorie und Praxis
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Für die Ausbildung der Nachwuchskräfte und für die Fortbildung ihrer Wachabteilungen in diesem Einsatzgebiet wird die Feuerwehr nun verstärkt mit dem Tierpark zusammenarbeiten. Dieser vermittelt der Feuerwehr in Schulungen sowohl theoretisches Hintergrundwissen als auch praktische Handlungsstrategien.
Zoodirektor Ralf Slabik: „In unseren Workshops besprechen wir nicht nur grundlegende biologische Merkmale der Tiere, sondern erörtern auch rechtliche Gegebenheiten wie das Gifttiergesetz oder die Zuständigkeitsbereiche der verschiedenen Behörden. Ein weiteres Augenmerk liegt aber selbstverständlich auf den praktischen Übungen, in denen wir sowohl das Greifen und Sichern von Tieren erproben, als auch notwendiges Equipment und den Einsatz von Schutzausrüstungen vorstellen.“
Feuerwehr: Gefährlichkeit einiger Tiere ist nicht zu unterschätzen
Feuerwehrchef Simon Heußen: „Notfälle im Zusammenhang mit Exoten oder Wildtieren, wie etwa der Kobra-Fall 2019 in Herne oder der Fund einer Schlangenhäutung zu Beginn des Jahres in einer Wattenscheider Kita, sorgen nicht umsonst in der Öffentlichkeit für Aufsehen, denn gerade die Gefährlichkeit einiger Gifttiere ist nicht zu unterschätzen.“