Bochum. Montag öffnet in Bochum die 141. Corona-Teststelle. Das Angebot wird super angenommen. Testungen von Kindern werden unterschiedlich gehandhabt.
„Wir müssen jetzt testen, testen, testen“, sagt Dr. Inka Krude. Die Sprecherin der Bochumer Apotheken verweist noch einmal darauf, dass sich die Bürger so oft testen und auf Corona lassen können, wie sie wollen. Nicht nur einmal pro Woche, wie viele irrtümlich glauben. „Die Leute dürfen auch jeden Tag zu uns kommen“, klärt Krude auf. „Und das ist gut so. Je mehr Tests, desto besser.“ 140 Teststellen gibt es aktuell in Bochum. Und jetzt kommt die 141. hinzu – in einer Kirche.
Corona in Bochum: Ansturm auf die Teststellen
Ab Montag, 19. April, kann man sich auch im Foyer der Christuskirche in der Bochumer Innenstadt testen lassen. Mitarbeiter von Johanniter und Arbeiter-Samariter-Bund übernehmen dort die Testungen. Bis zu 3500 Abstriche pro Woche sollen dort möglich sein. Termine können auf www.bürgertest-bochum.de vereinbart werden. Der Schnelltest ist im Rahmen der Coronaschutzverordnung für die Bürgerinnen und Bürger natürlich auch dort kostenlos – wie überall.
Der Andrang auf die vielen Teststellen in Bochum und Wattenscheid ist groß. „Das Angebot wird extrem gut angenommen“, sagt Inka Krude. Das wird überall bestätigt. Im Testzentrum, das Dr. Katmer aus Altenbochum im katholischen Gemeindezentrum an der Bruchspitze einrichten konnte, seien es wochentags um die 200 Leute täglich, die sich dort testen lassen, sagt eine Mitarbeiterin. An den Wochenenden sogar deutlich mehr.
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Relativ niedrig fällt im Testzentrum an der Bruchspitze die Zahl der positiven Befunde aus: „Sieben waren es in der ersten Woche, dann drei, zuletzt zwei“, sagt die Mitarbeiterin. Das Prozedere bei einem positiven Ergebnis sei dann immer gleich: Ab in die Praxis und einen PCR-Test machen. Dieser wird dann ins Labor geschickt und zeitgleich das Gesundheitsamt informiert.
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Die betroffenen Personen werden gebeten, sich sofort in häusliche Quarantäne zu begeben. An die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen appelliert da auch die Stadt Bochum: „Es ist dann auch wichtig, dass die positiv Getesteten schon mal eine Liste mit ihren Kontakten anlegen“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Auch wenn das Ergebnis des PCR-Tests noch nicht vorliege. Meist würde der Anfangsverdacht ohnehin bestätigt.
Corona-Tests in Bochum: Probleme mit den Abrechnungen
Das Testen von Kindern wird unterschiedlich gehandhabt. „Im Gesundheitsamt testen wir in der Regel ab dem Grundschulalter“, teilt Thomas Sprenger mit. Auf Wunsch der Eltern würden aber auch jüngere Kinder getestet. „Immer in Kooperation mit Kinderklinik und Kinderärzten.“
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Viele Anfragen von Eltern bekommt auch das Deutsche Rote Kreuz in Wattenscheid. Dort starten die Tests eigentlich erst ab dem zwölften Lebensjahr. „Wir testen über den Nasenabstrich“, sagt DRK-Sprecher Christian Lange. „Das ist für Kinder mitunter unangenehm. Aber wir weisen natürlich niemanden ab. Wenn Eltern es wünschen, ihre Kinder testen zu lassen, machen wir auch das.“
31.021 positive Tests seit Pandemie-Beginn
Genaue Zahlen, wie viele Corona-Testungen in den 140 Teststellen in Bochum vorgenommen werden, gibt es laut Stadt Bochum nicht. „Die bekommen wir auch nicht angegeben“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Lediglich die Fälle von positiven Tests.
Insgesamt weiß die Stadt seit Pandemie-Beginn von 64.711 gemeldeten Corona-Tests (u.a. in den Krankenhäusern, im Drive-In am Harpener Feld und von mobilen Teams) – Stand Donnerstag, 15. April. Davon sind laut Stadt 13.021 positiv gewesen.
In der Praxis von „Revierdoc“ Manke in Wattenscheid wird es ähnlich gehandhabt. „Wir testen auch Kinder, wenn es die Eltern wünschen“, sagt Melanie Manke, die für ihren Mann die Praxis organisiert. Aber es sei bei den Kleinen schon auch mal schwierig. „Kinder haben ja ein anderes Empfinden als Erwachsene.“
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Auch bei Doc Manke gibt es kaum positive Abstriche. „Wir hatten bisher um die 500 Tests“, überschlägt Melanie Manke. „Und erst zwei waren positiv.“ Beim DRK in Wattenscheid, ergänzt Christian Lange, waren es in der vergangenen ersten Testwoche sogar überhaupt keine – gegenüber 250 negativen Testungen.
Es läuft also mit den Corona-Tests. Was hingegen ausbaufähig sei, ist die Rückerstattung durch die Kassenärztliche Vereinigung, sagt Apotheken-Sprecherin Inka Krude. „Wir treten komplett in Vorkasse, zahlen für die Tests, Schutzkleidung, Masken, Handschuhe, Mitarbeiter und Versicherung“, rechnet sie vor. Die Kassenärztliche Vereinigung zahle aber erst „nach zwei, drei Monaten“.
18 Euro erhalten Testzentren, Teststellen und Apotheken pro Test. Ärzte bekommen drei Euro mehr.