Bochum-Altenbochum. Zwei junge Ehepaare wollen ein ganz spezielles Mehrfamilienhaus im Ostpark in Bochum bauen. Für dieses Wohnprojekt suchen sie noch Mitstreiter.
Im Mega-Neubaugebiet „Ostpark“ in Bochum-Altenbochum und -Laer sollen nicht nur schmucke Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser entstehen. Die Stadt Bochum will ganz gezielt auch selbst organisierte Wohnprojekte fördern. Dafür werden eigene Grundstücke angeboten, für die sich Interessenten bewerben können. Zwei junge befreundete Ehepaare wollen sich darüber ihren Traum erfüllen und ein ganz spezielles Mehrfamilienhaus bauen. Nicht allein, sie suchen für ihr Wohnprojekt noch Mitstreiter.
Bochum: Junge Leute suchen Mitstreiter für Wohnprojekt im „Ostpark“
„Dort hinten soll unser Mehrfamilienhaus stehen“, sagt Leonie Mesch und zeigt zu ein paar gewaltigen Erdhügeln, aus denen derzeit der Grund für das „Ostpark“-Wohnquartier an der Feldmark in Altenbochum modelliert wird. „Direkt an der Stichstraße, mit Blick ins Grüne, Richtung Friedhof.“ Bis zum Baustart dauert es allerdings noch ein Weilchen. Und ob man das ausgeguckte Grundstück bekommt, steht auch noch nicht fest. „Wir müssen uns ja erst noch bewerben.“
Wir – das sind Leonie Mesch (33) und ihr Mann Jonas Stawowy (37) aus Dortmund sowie das Ehepaar Marco (36) und Daniel (32) Eißing aus Bochum. „Wir möchten gerne im Ostpark mit wildfremden Menschen eine Nachbarschaft gründen“, umschreiben die Vier kurz und knapp ihr Vorhaben.
Das Spannende daran sei die Gruppenzusammenstellung. „Die Parteien, die mit uns in dem Mehrfamilienhaus wohnen, sollen möglichst gemischt sein“, erklärt Jonas Stawowy. „Strikte Vorgaben gibt es für Altersklassen aber nicht, wir sind da ganz offen.“ Letztlich müsse vor allem die Chemie stimmen.
Ostpark-Wohnprojekt will sich auch dem Quartier öffnen
Wichtig sei, dass man sich untereinander gut versteht. „Wir wollen keine anonyme Nachbarschaft“, beschreibt Leonie Mesch. Privatsphäre sei natürlich auch vorgesehen. „Es gibt schon noch Türen“, fügt Mesch lachend hinzu und erklärt weiter: „Wir wollen uns als Teil des Quartiers verstehen, wir stellen uns im Haus Gemeinschaftsflächen für die Bewohner vor, allerdings auch fürs ganze Wohnviertel. Dann können sich bei uns im Haus vielleicht Leute aus der Nachbarschaft zum Stricken treffen.“
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Von der Stadt Bochum vorgegeben sei, dass diese für Wohnprojekte vorgesehenen Häuser fünfgeschossig sein müssen. Auch das genaue Baufeld stehe fest, erklärt Marco Eißing. Und dass man urbanes Wohnen mögen muss. „Das hier ist nichts für Leute, die von einer Klein-Eigenheim-Idylle träumen.“
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Wer aber für die nächsten Jahre plant, sich eine Eigentumswohnung anzulegen, sei bei ihnen genau richtig, finden die Vier, die ihr Wohnprojekt „Mia Nia Via – Hejmo“ nennen. Das sei Esperanto, sagt Daniel Eißing und heiße übersetzt: „Mein, Dein, Unser – Zuhause“. Mit Betonung auf „Unser“, fügt Leonie Mesch hinzu.
Kennenlerntreffen findet am Donnerstag statt
Schon an diesem Donnerstag, 15. April, gibt es ein erstes digitales Kennenlerntreffen. Interessenten können aber auch später noch hinzustoßen.
„Ab Mitte April möchten wir uns regelmäßig online treffen“, sagt Marco Eißing. Interessenten wenden sich per E-Mail an:
hejmo.bochum@gmail.com
Alle Informationen zur Vermarktung der „Ostpark“-Grundstücke hat die Stadt Bochum auf www.bochum.de gebündelt.
Nicht nur eine gut funktionierende Nachbarschaft liegt den beiden Paaren am Herzen. Sie denken bei ihrem Wohnprojekt vor allem auch Grün. Sie legen daher großen Wert auf eine zeitgemäße und nachhaltige Architektur, auf Ökologie und Ressourceneffizienz (z. B. Dach- und Fassadenbegrünung, Solarenergie), auf alternative Mobilitätsformen und auf Synergien durch Sharing-Konzepte (z.B. Gästezimmer, Werkraum).
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In welcher Struktur das Wohnprojekt entstehen und betrieben werden soll (z.B. Wohnungseigentümergesellschaft, Genossenschafts- oder Investorenmodell), steht noch nicht fest. Dies soll mit den künftigen Mitstreitern gemeinsam diskutiert werden. „Einige Interessenten haben sich schon gemeldet – im Alter von 25 bis über 70“, sagt Marco Eißing. Kontakte seien über die sozialen Netzwerke und spezielle Online-Plattformen entstanden. Und es dürfen gerne noch weitere sein.
Gemeinsam soll dann die Bewerbung auf den Weg gebracht werden. Die Frist läuft bis Mitte Juli. „Da geht es noch nicht um konkrete Pläne, sondern zunächst um eine Art Motivationsschreiben, in dem wir unser Leitbild erklären und beschreiben, wie wir Gemeinschaft definieren“, sagt Leonie Mesch. Baustart könnte dann 2023 sein. Wenn das mit der Bewerbung klappt.