Bochum. Zahlreiche Lokale in Bochum richten wegen Corona einen Außer-Haus-Verkauf ein. Heute im WAZ-Gastro-Check: das Restaurant „Karawane“.

BO to go: Im Corona-Lockdown bieten viele Restaurants in Bochum einen Abhol- und Lieferservice für ihre Gerichte an. Die WAZ testet einige der Angebote. Heute im Check: das Restaurant „Karawane“.

Kontakt

Auch interessant

Es geschieht nicht häufig, dass ein Restaurant zuvorderst für seine Vorspeisen gerühmt wird. Die „Karawane“ hat mit diesem Alleinstellungsmerkmal viele Stammgäste gewonnen. Die Vorspeisenteller mit zehn, 20 oder 30 Dips samt Fladenbrot genügen nicht wenigen Besuchern als Hauptgericht – die in dem Lokal an der Großen Beckstraße selbstverständlich auch aufgetischt werden. Funktioniert das Konzept auch im Außer-Haus-Verkauf? Donnerstags bis sonntags jeweils ab 17 Uhr kann’s ausprobiert werden: zum Abholen, bei Speisen ab 25 Euro auch als „Orient-Express“; heißt: mit Lieferservice (restaurant-karawane.de). Die Bestellungen erfolgen telefonisch, am besten einen Tag vorher.

Was gibt’s?

Um die arabische Küche kennenzulernen, sind die Menüs für 14 bis 17 Euro empfehlenswert: jeweils mit kleinem Vorspeisenteller und Puddingcreme, mit Hähnchen, Rind, Lamm oder vegetarisch. Zwischen 10 und 14,50 Euro verheißen auch die Hauptgerichte ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir entscheiden uns für das Rindfleischragout mit gebratenen Champignons, Reis und Gemüse (13,50 Euro) und das Kokus-Curry-Hühnchen (12,50 Euro). „Das ist leider aus“, heißt es am Telefon. Na gut: Dann ebenfalls für 12,50 Euro das Rosmarinhähnchen mit gegrillter Paprika, Datteln und gerösteten Mandeln in Orangensauce. Und natürlich den Klassiker: den 20er-Vorspeisenteller für 19 Euro (zehn Dips kosten 9,50 Euro, 30 Dips 27,50 Euro).

So landet das To-go-Essen aus der „Karawane“ auf dem Tisch. Oben: die 20er-Vorspeisenplatte.
So landet das To-go-Essen aus der „Karawane“ auf dem Tisch. Oben: die 20er-Vorspeisenplatte. © Jürgen Stahl

Lieferung/Abholung

Die Speisen stehen beim Abholen pünktlich bereit. Das Bezahlen erinnert an einen Basar. EC-Karte?„Heute leider nicht möglich.“ Nur Bares ist Wahres. Rechnung? „Kann nur der Chef ausstellen. Der ist im Urlaub.“ Kurz denke ich übers Feilschen nach. Wie ich das bei der Spesenabrechnung erklären soll? Keine Ahnung.

Verpackung

Alu, wohin das Auge reicht. Die Vorspeisen, die im Restaurant in Porzellanschalen serviert werden, hat der Koch durchaus ansehnlich in einer XXL-Schale drapiert. Auch die Hauptgerichte sind in Alu-Behältern angerichtet. Immerhin: Das Essen ist noch warm.

Qualität

Das Rind und das Hähnchen sind zart und saftig, Reis und Gemüse von hinreichender Qualität. Allein: Die Portionen sind deutlich kleiner, als man es aus dem Restaurant kennt. Gut, dass wir die Vorspeisenplatte bestellt haben. Die ist mit Kichererbsen, Falafel, Aubergine, Couscous oder Rote Beete gewohnt vielfältig und schmackhaft und bei mehreren Mit-Essern auch ein kommunikativer Spaß. Nachteil: Das Fladenhorst ist viel zu knapp bemessen. Dip-Tipp für daheim: Ausreichend Brot als Nachschub besorgen.

Wertung: 3 von 5 Sternen

Weitere Gastro-to-go-Kritiken lesen Sie hier!

Hier finden Sie mehr Nachrichten aus Bochum!