Bochum. Ein Medizinstudent aus Bochum ist in seinen verpflichtenden Praktika im Krankenhaus seinen Patienten sehr nah. Er vermisst ein Impfangebot.

Ein Medizinstudent aus Bochum wundert sich, dass er trotz Praktika im Krankenhaus und dort engem Kontakt zu Patienten noch kein Impfangebot bekommen habe. „In Freiburg und Hannover wurden Studierende bereits geimpft, in Münster haben bereits alle ein Angebot erhalten, in Bochum noch niemand“, sagt der Bochumer, der aus Sorge vor Nachteilen im Studium anonym bleiben möchte. „Jeder Student möchte gerne eine gute Lehre bekommen und hierfür ist die Präsenzlehre unverzichtbar. Allerdings sehe ich nicht, wieso wir nicht schon längst ein Impfangebot bekommen haben.“

Medizinstudenten der Ruhr-Universität arbeiten in Krankenhäusern

In den verpflichtenden Blockpraktika gehe es für die Studierenden nach einer kurzen Kontrolle (Selbstauskunftsbogen, teilweise Temperaturmessen) mit gestellten FFP2-Masken auf die Station. Die Praktika dauern zwei Wochen, dann werden Krankenhaus und Fachrichtung gewechselt.

Manche Abteilungen hätten auf digitale Lehre umgestellt, bei innerer Medizin und Chirurgie werde auf Präsenz gesetzt. „Das bedeutet für uns: Blutabnehmen auf der Station. Wir haben also auf jeden Fall direkten Patientenkontakt, teilweise mehr als die Ärzte selbst.“

Gute Nachricht am Mittwochmittag: Medizinstudierende der RUB mit direktem Patientenkontakt (in den klinischen Semestern) erhalten ebenfalls ein Impfangebot, heißt es von der Ruhr-Universität auf Nachfrage der WAZ. „Die endgültige Zusage des Gesundheitsamtes erfolgte an diesem Montag. Die Studierenden werden in den nächsten Tagen informiert.“ Das Impfzentrum Bochum kläre noch die notwendigen formalen Schritte.